Der Verein Neckarwelle kämpft bereits seit einigen Jahren für eine Flusswelle in Stuttgart. In Pforzheim ist ein ähnliches Projekt nun umgesetzt worden.

Digital Desk: Katrin Maier-Sohn (kms)

Pforzheim - Sie darf in keinem Reiseführer über München fehlen: die Eisbachwelle. Jeder kennt sie, Touristen pilgern in Scharen zu ihr, und Surfer aus aller Welt loben die „German Riverwave“ („deutsche Flusswelle“). Was München schon lange hat und Stuttgart schon lange versucht, ist nun auch in Pforzheim gelungen: Eine sogenannte stehende Flusswelle.

 

Der Verein „Blackforestwave“ eröffnete nach sieben Jahren ehrenamtlicher Arbeit am Freitag eine der wenigen Anlagen im Land. Der Bau der künstlichen Flusswelle kostete rund 80.000 Euro.

Fische können die Anlage weiter passieren

Nach dem offiziellen „An-Surfen“ vergangene Woche soll es voraussichtlich ab November ein Surfangebot für Vereinsmitglieder geben. Vom kommenden Frühjahr an sind Tagesmitgliedschaften geplant, online buchbare Surf-Slots und Kurse für private Gruppen und Firmen. Für die Welle im Metzelgraben, einer Ableitung des Flusses Nagold, sorgt eine Stahlanlage mit hydraulisch verstellbaren Platten. Damit kann sich die Welle an unterschiedliche Wasserstände anpassen. Wenn die Konstruktion abgesenkt und die Welle stillgelegt ist, fließt das Wasser ungehindert durch den Kanal. Fische können die Anlage passieren.

In den nächsten Wochen wird der Metzelgraben wegen Wartungs- und Renovierungsarbeiten an einem Gebäude etwas flussabwärts der Welle trockengelegt. „Diese Chance nutzen wir, um die allerletzten Optimierungsarbeiten an sonst schwer zugänglichen Teilen der Anlage abzuschließen“, so eine Vereinssprecherin. Das Surfen auf künstlichen Wellen auf Flüssen wird immer beliebter. Neben Pforzheim sollen etwa in Nürnberg auf der Pegnitz noch dieses Jahr die ersten Surfer auf einer neu gebauten künstlichen Welle reiten können.