Bei der Wahl des neuen SWR-Intendanten kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Weder Stefanie Schneider noch Kai Gniffke konnten im ersten Durchgang eine Mehrheit erreichen.

Stuttgart - Bei der Wahl des neuen SWR-Intendanten kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Nachdem sich am Donnerstagvormittag die beiden Kandidaten Stefanie Schneider und Kai Gniffke im SWR-Funkhaus in Stuttgart in 15-minütigen Kurzreden den Mitgliedern von Verwaltungs- und Rundfunkrat vorgestellt haben, kam es im ersten Wahlgang zu folgendem Ergebnis: 88 Stimmen wurden abgegeben, es gab keine ungültige Stimme und auch keine Enthaltung. Auf Gniffke, derzeit Chef von ARD-Aktuell, entfielen 42 Stimmen, auf Schneider, derzeit Landessenderdirektorin Baden-Württemberg, 46 Stimmen.

 

Tücken des Wahlverfahrens

Eine Besonderheit bei der Wahl der SWR-Intendanz: Bewerber müssen innerhalb der Gruppen der Landesdelegierten aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz jeweils die Mehrheit erringen. Daran sind Gniffke und Schneider im ersten Wahlgang klar gescheitert: Kai Gniffke erhielt aus Baden-Württemberg 22 von 63 Stimmen, Stefanie Schneider 41. Rheinland-Pfalz gab Gniffke 20 von 25 Stimmen und Schneider 5.

Eine weitere Besonderheit: Bei der Ermittlung der einfachen Mehrheit aus allen Stimmen zählen nicht nur die anwesenden Wahlberechtigten, sondern auch die Abwesenden. Da Rundfunkrat und Verwaltungsrat zusammen 92 Mitglieder haben, wären 47 Stimmen zum Gewinn der Intendantenwahl nötig. Zur Zeit laufen die Beratungen der Delegierten, der zweite Wahlgang wird sich dann unmittelbar anschließen. Sollte der kein Ergebnis bringen, ist ein dritter Wahlgang frühestens in sechs Wochen möglich.