Der Feuerwehr-Aktionstag auf dem Schlossplatz hat viele Menschen in die Stadt gelockt. Das gesamte Spektrum der Aufgabenspektrum der Rettungskräfte wurde einen Tag lang vorgestellt.

Stuttgart - Tausende Besucher sind am Sonntag beim erstmals vom SWR mit der Feuerwehr ausgerichteten Feuerwehr-Aktionstag auf dem Stuttgarter Schlossplatz gewesen. Der Stuttgarter Feuerwehrchef, Stadtdirektor Frank Knödler, zog am Ende eine durchaus positive Bilanz. „Der Zuspruch war sehr gut“, resümierte Knödler, der noch am Morgen angesichts des Regens befürchtet hatte, dass der Aktionstag teilweise ins Wasser fallen könnte. „Am Ende hat er aber Gott sei Dank bei einigermaßen stabilem Wetter stattgefunden“, so Knödler.

 

Einerseits fand er die für die Besucher gebotene Vielfalt beeindruckend, die durch den Einsatz vieler Wehren aus dem gesamten Südwesten erreicht wurde. Zum anderen „sind sehr viele Familien mit Kindern gekommen“, freute sich Knödler. Jederzeit würde er einen solchen Tag in der Landeshauptstadt mit Unterstützung des SWR wieder auf die Beine stellen. „Denn der Aktionstag wurde vom SWR mit vielen inhaltlichen Beiträgen über die gesamte Woche davor begleitet“. Das habe dafür gesorgt, dass viele Menschen auch abseits der Aktionen auf dem Schlossplatz auf die Feuerwehr aufmerksam geworden seien „und auf das, was von den rund 2000 Hauptberuflichen und den etwa 110000 Freiwilligen Feuerwehrleuten im gesamten Land jeden Tag geleistet wird“.

Die Feuerwehr auf Hochtouren

Das gesamte Leistungsspektrum der Feuerwehr war auf dem Schlossplatz zu erleben. Die Wasser- und die Höhenrettung präsentierte sich ebenso, wie die Bosch-Werksfeuerwehr aus Renningen. Die Flughafenfeuerwehr war mit ihrem imposanten Einsatzfahrzeug „Super Dragon X8“ ebenso vertreten wie die Leonberger Feuerwehr in einem Brandcontainer bei zwei Live-Demonstrationen vor Augen führte, wie sich ein Brand im heimischen Wohnzimmer entwickeln kann und wie die Feuerwehr bei einem solchen Feuer vorgeht, um größeren Schaden zu vermeiden.

Wer wissen wollte, wie Einsätze koordiniert werden, hatte in einer mobilen Einsatzleitstelle Gelegenheit, sich unter anderem von Heiko Schroff und Martin Stingl in die Geheimnisse der Einsatzleitung einführen zu lassen. „Das Interesse der Leute an unserer Arbeit ist groß“, so Stingl und Schroff, die auf ihren sieben Bildschirmen nicht nur sämtliche aktuell laufende Einsätze der Rettungskräfte im Blick hatten, sondern die auch die aktuelle und bevorstehende Wettersituation beobachteten. Sie war nach dem Regen am Vormittag am Nachmittag zur Zufriedenheit aller Beteiligten so gut, dass die Schirme, die viele Besucher mitgebracht hatten, zu bleiben konnten.

Was im Falle eines Brandes zu tun ist

Zufrieden mit dem Verlauf war auch Werner Hald von der Brandschutzaufklärung, der im Stundenturnus mit seinen Infos eine Vielzahl von Kindern und deren Eltern erreichte. „Und es ist beeindruckend, wie gut oft schon die kleiner Kinder darüber informiert sind, was im Falle eines Brandes zu tun ist“, sagte Hald. Würde es einen solchen Aktionstag erneut geben, wäre er mit seinen Kollegen sicher wieder mit dabei.

Von den Angeboten – angefangen von Löschstationen und anderen Aktionsangeboten für Kinder wie Schlauchkegeln, Fahrzeugbesichtigungen, Schauvorführungen oder der Möglichkeit, die 30 Meter hohe Leiter des Drehleiterfahrzeugs der Höhenrettung zu besteigen – waren die vielen Besucher durchweg begeistert. „Das ist echt ein tolles Angebot“, sagte Harald Enger, der mit seinen drei Kindern unterwegs war und der vom großen Angebotsspektrum angetan war. „Man macht sich manchmal gar keine Gedanken darüber, welche Aufgaben die Feuerwehr so alle erledigt“, so Enger. Catharina Sauer indes war begeistert, dass sie – gesichert mit einem Seil – die 30 Meter hohe Drehleiter der Höhenrettung besteigen „und einen tollen Blick über Stuttgart genießen“ konnte. „Das war ein tolles Erlebnis, auch wenn meine Hände beim Hochgehen etwas gezittert haben“, wie die junge Frau gestand, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

Kein Problem, diese Leiter zu erklimmen, hätte nach eigenen Worten auch der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl, der am späten Nachmittag einen Rundgang über die Aktionsfläche vor Stuttgarts Neuen Schloss machte. Öfter habe er bei Besuchen in Kommunen bereits das Angebot von Feuerwehren angenommen, den jeweiligen Ort auch aus luftiger Höhe kennenzulernen. „Ich mache das ganz gerne“, so Strobl. Auch hätte er nach eigenen Worten kein Problem gehabt, mit den Tauchern der Wasserrettung ins Kühle Nass zu gehen, wie es die Wasserrettung vor dem Zugang zum Weißen Saal in einem speziellen Tauchcontainer präsentierte. „Ich bin selbst Sporttaucher und könnte bis 30 Meter mittauchen“, so der Innenminister, der am Pfingstsonntag auf eine solche Aktion dann aber doch lieber verzichtete.