Die Wahl für öffentlichkeitswirksame Termine der Landeskoalition ist zweimal auf Orte auf der Filderebene gefallen. Einmal das Haus des Waldes in Stuttgart-Degerloch, einmal die Arena 2036 in Stuttgart-Vaihingen. Ist das Zufall oder mehr?

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Degerloch/Vaihingen - Zufall? Grüne und CDU in Baden-Württemberg haben sich für wichtige Termine zwei symbolische Orte ausgesucht, die beide auf den Fildern liegen. Im Haus des Waldes in Stuttgart-Degerloch sind die bisherigen Regierungspartner in die Verhandlungen eingestiegen. Und in der „Arena 2036“ auf dem Unicampus in Stuttgart-Vaihingen haben sie später die Inhalte des Koalitionsvertrags präsentiert. Ballen sich auf der Filderebene die Themen der Zukunft?

 

Andreas Hamm, Landesgeschäftsführer der Grünen, sagt, dass beide Orte auf den Fildern liegen, sei einerseits Zufall. Andererseits zeige es, dass sich im direktem Umland der Landeshauptstadt vieles bewege. So auch auf den Fildern. Hamm und seine Kollegen haben sich um die Organisation rund um die öffentlichkeitswirksamen Termine der Wieder-Koalitionäre gekümmert.

Auch wenn die Filder eher zufällig zweimal zum Ort des Geschehens rund um den Koalitionsstart geworden sind, so wurden die Orte doch mit Bedacht gewählt. Das Haus des Waldes und die Arena 2036 symbolisieren Umwelt und Innovation, beides Themen, die im Zentrum der neuen Landesregierung stehen sollen. Hamm spricht in diesem Zusammenhang von einem Dreiklang aus Klimaschutz, Innovation und Zusammenhalt. Denn unterschrieben worden ist der Vertrag eine Woche nach dem Besuch auf dem Campus in Stuttgart-Vaihingen in der Staatsgalerie, ein Ort der für Kunst, Kultur, das Miteinander stehe, sagt Hamm.

Hier entschied eher die Pragmatik als die Symbolik

Die Gespräche selbst seien in der L-Bank geführt worden. „Hier stand aber eher die Pragmatik im Vordergrund, nicht die Symbolik“, sagt er und meint: Die Räume waren groß genug in Coronazeiten.

Fürs Haus des Waldes in Stuttgart-Degerloch hatten sich damals die Christdemokraten entschieden. Die Grünen hätten mit dem Ort „natürlich kein Problem gehabt“, sagt Hamm. Wald und Umwelt sind schließlich Kernthemen seiner Partei. Die Idee sei seiner Einschätzung nach auf politischer Ebene entstanden, die CDU habe zeigen wollen, „dass es ihr wirklich ernst ist“. Bei der Arena 2036 waren die Grünen am Zug. Diese futuristische Ideenschmiede war die Nummer eins auf der Wunschliste, berichtet der Landesgeschäftsführer der Grünen. Umso größer die Freude, dass es geklappt habe. Winfried Kretschmann habe die Arena bereits gekannte, weil er hier seine Podcast-Reihe gedreht habe. Es sei faszinierend, was in der Wissensfabrik entstehe, aber auch wie es entstehe. Der Subtext bei der Ortswahl: „Vielleicht nimmt sich die Koalition etwas von diesem Innovationsgeist mit“, übersetzt Hamm. Der Ort für derlei Termine sei mehr als ein Symbol. Er wirke tiefer.