Depressionen und Suizidgefahr im Alter werden oft unterschätzt. Das liegt auch daran, dass die Symptome anders sind als bei Jüngeren und viele sie für normale Alterserscheinungen halten. Was sind erste Anzeichen der Krankheit bei Senioren und was können Angehörige tun?

Stuttgart/Berlin - Am Anfang steht oft die Antriebslosigkeit: der Chor, der nicht mehr besucht wird, oder die Skat-Runde, die auf einmal zu anstrengend scheint. Dazu kommen Ängste vor Krankheiten, vor finanziellen Problemen. Oder die Sorge, anderen zur Last zu fallen. Doch was wie eine normale Entwicklung scheint, die mit dem Alter kommt, ist nicht selten ein Zeichen für eine Depression. Depression und Suizidgefahr werden bei älteren Menschen aber häufig nicht oder erst spät erkannt. Dabei steigen etwa die Suizidraten mit dem Alter drastisch an, insbesondere bei Männern. Auswertungen von Krankenkassen und Bevölkerungsbefragungen zeigen zudem: Die Depressionsrate bei Menschen über 65 Jahren ist hoch, das Risiko, daran zu erkranken, nicht geringer als in anderen Lebensphasen.