Vor dem Heimspiel gegen den FC Bayern München spricht Trainer Bruno Labbadia auch über die beiden Talente Enzo Millot und Lilian Egloff. Die Urteile fallen höchst unterschiedlich aus.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Fußballerisch zählen sie mit zum Besten, was der Kader des VfB Stuttgart zu bieten hat. Und doch haben Enzo Millot und Lilian Egloff bei Trainer Bruno Labbadia einen schweren Stand und kaum Aussicht, am Samstag (18.30 Uhr) von Anpfiff weg eine Rolle zu spielen. In der Wintervorbereitung stellte Labbadia den beiden 20-Jährigen ein ernüchterndes Zeugnis aus. Sein Vorwurf: Beide würden nur nach vorne glänzen wollen, das Spiel gegen den Ball hingegen als lästige Pflicht ansehen.

 

Vor dem Spiel gegen die Bayern scheint zumindest einer hinzugelernt zu haben. „Enzo hat in den vergangenen Wochen eine klare Entwicklung hingelegt“, lobte Labbadia den Franzosen. Zuletzt fehlte er zweimal auf Grund der Schwangerschaft seiner Frau („Familie geht vor“, so Labbadia), nun gilt Millot zumindest wieder als feste Option für eine Einwechslung. „Wir haben viele Gespräche und Analysen mit ihm gemacht, weil wir am Anfang gar nicht zufrieden waren“, berichtete Labbadia. Weniger mit dem rein Fußballerischen als vielmehr mit der Einstellung des Mittelfeldspielers. Labbadia: „Wir haben eine gewisse Professionalität vermisst, die im Abstiegskampf dazugehört.“ Doch Millot hat offenbar Lernbereitschaft erkennen lassen. „Sein Talent zeigt er jetzt seriös“, sagt Labbadia, der hofft, dass „er das jetzt weiter bestätigt.“

Womöglich muss Egloff bald wieder in der Regionalliga ran

Vor Lilian „Li“ Egloff liegt hingegen noch ein längerer Weg. „Im Vergleich zu Enzo ist er im Hintertreffen“, berichtete Labbadia. Sein Trainerteam mache sich immer wieder Gedanken, was man verändern könne. Ein Mittel könnte Spielpraxis sein, die dem Talent aus dem VfB-Stall fehlt. Unter Labbadia kam Egloff bislang auf nur vier Bundesliga-Minuten. Möglicherweise könnte die Regionalliga die nächste Anlaufstation für den Heilbronner sein. Labbadia: „Wenn einer der 18. Mann ist, ist es vielleicht besser, wenn er mal 90 Minuten in der U21 spielt.“