Alexandra Ciosinska aus Leonberg erreicht beim internationalen Tanzwettbewerb in Stuttgart mit ihrem norwegischen Partner Lars Olav Eltervagg das Viertelfinale. Jetzt geht die Reise zur Weltmeisterschaft nach China.

Leonberg - Am 22. September startet das Flugzeug nach China. Zwei Tage später beginnen in Chengdu – in der Hauptstadt der Provinz Sichuan – die Weltmeisterschaften der lateinamerikanischen Tänze. Mit von der Partie ist die Leonbergerin Alexandra Ciosinska, die mit ihrem norwegischen Tanzpartner Lars Olav Eltervaag für das nordische Land startet. „Ich habe noch nie in Asien getanzt, deshalb freue ich mich besonders auf diese WM“, sagt die 25-Jährige, die sich seit Kindestagen auf dem Parkett bewegt und momentan die Priorität auf ihren Sport legt, bevor sie wieder studiert und ihren Master in International Management angeht.

 

Das deutsch-norwegische Paar, das seit dem vergangenen Jahr zusammen trainiert, hat sich für die WM in China vorgenommen, nach fünf Tänzen erst einmal eine Runde weiter zu kommen. „Es ist schwer, ein Ziel zu benennen, denn schon bei der Europameisterschaft und auch bei den German Open Championships in Stuttgart ist es besser gelaufen als wir gedacht haben“, sagt Ciosinska, die in Leonberg das Albert-Schweitzer -Gymnasium besuchte.

Bei der EM in Rimini landete das Paar, das derzeit auf dem Weltranglistenplatz 184 steht, auf Platz 45. Bei den internationalen GOC in Stuttgart starteten die beiden im so genannten Wettbewerb Rising Star. Ein Turnier für alle Paare der höchsten Amateurklasse, die nicht zu den Top 50 der Weltrangliste zählen. In einem Teilnehmerfeld von 230 Paaren landeten Eltervaag/Ciosinska auf Platz 26. „Unser Ziel war die 48er Runde, deshalb war es eine große Überraschung, dass wir es bis zur fünften Runde der 27 Besten geschafft haben“, freut sich die Leonbergerin.

Schon die Vorbereitung auf das Turnier in Stuttgart war sehr intensiv. In Rastatt holten sie sich bei den mehrfachen Weltmeistern Ralf und Olga Müller den Feinschliff. Und neben den gemeinsamen Einheiten auf dem Parkett ist regelmäßiges individuelles Training im Fitness-Studio sowie Laufen für die Ausdauer angesagt. In Stuttgart wartete ein Mammutprogramm. Allein im Wettbewerb Rising Star waren in fünf Runden insgesamt 25 Tänze gefordert. Immer wieder Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive. Ab der fünften Runde, dem Viertelfinale, tanzten die Paare im Beethovensaal der Liederhalle zur Livemusik eines Orchesters. „Das ist etwas ganz Besonderes, und es gibt noch einmal einen richtigen Energiekick, wenn die Zuschauer im ganzen Saal toben.“

20 weitere Tänze folgten beim so genannten Grand Slam, ein Wettbewerb, in dem auch die Top-Paare mitmischen. Hier erreichten Eltervaag/Ciosinski bei über 300 Teilnehmern die vierte Runde. „Nach so einem Turnier tut einem am anderen Tag trotz der intensiven Vorbereitung alles weh, denn man versucht immer, über die Grenzen zu gehen“, sagt Ciosinska. Und natürlich spürt sie dann auch ihre Füße, die auf hohen Absätzen über das Parkett schweben. „Die können das aber ganz gut aushalten, weil die Muskulatur dementsprechend ausgebaut ist“, sagt die Leonbergerin, deren Eltern aus Polen stammen.

Zwischen den einzelnen Runden musste sie dann aber doch die Beine hochlegen. Eine Massage trug zur Entspannung bei. Die Turniertage begannen in der Regel um fünf Uhr morgens. Denn es braucht einige Zeit, bis die Haare mit Hilfe von Gel richtig sitzen, die Augen geschminkt und der Körper mit Bräunungscreme den richtigen Ton bekommt. Um neun Uhr war sie dann in der Liederhalle zum Eintanzen bereit.

Bis zum 22. September ist Alexandra Ciosinksa noch in Leonberg, trainiert mit Lars Olav Eltervaag in Pforzheim – der dort in der Zwischenzeit auch wohnt. Dann stellen sie sich im chinesischen Chengdu wieder der internationalen Konkurrenz.