Die Gewerkschaft EVG hat die Deutsche Bahn im Tarifkonflikt dazu aufgefordert, wieder an den Verhandlungstische zurückzukehren. Die Einzelheiten.

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft EVG den Konzern aufgefordert, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Letztlich muss der, der den Verhandlungsraum verlässt, irgendwann auch wieder reinkommen“, argumentierte die EVG am Donnerstag. Man habe die Verhandlungsspitze der Bahn zu einem Gespräch mit den EVG-Tarifvorständen Cosima Ingenschay und Kristian Loroch eingeladen. „Wir sehen durchaus Möglichkeiten, eine Basis für konstruktive Verhandlungen zu finden. Darüber wollen wir in Ruhe reden.“ Von möglichen Warnstreiks war in der Mitteilung nicht die Rede. Am Mittwoch hatte die EVG solche in der aktuellen Lage als unausweichlich bezeichnet.

 

Die Gewerkschaft verhandelt mit der Bahn und 50 weiteren Unternehmen der Branche über Löhne und Gehälter für insgesamt rund 230 000 Beschäftigte. Der Fokus liegt auf den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, bei der rund 180 000 dieser Beschäftigten arbeiten.

Das fordert die Gewerkschaft

Die Gewerkschaft fordert einen Festbetrag von mindestens 650 Euro im Monat mehr oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen ein Jahr betragen. Die Bahn hatte bei den Verhandlungen Ende Mai stufenweise zwölf Prozent bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt. Insgesamt zehn Prozent mehr sollen die mittleren Gruppen bekommen und acht Prozent die oberen. Die erste Erhöhungsstufe soll noch in diesem Jahr kommen. Hinzu käme eine ebenfalls stufenweise Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2850 Euro, die steuer- und abgabenfrei ab Juli gezahlt werden könnte. Die Laufzeit soll zwei Jahre betragen.

Die EVG lehnte dieses Arbeitgeberangebot ab. Daraufhin erteilte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler weiteren Verhandlungen vorerst eine Absage.