Der landeseigene Bahnkonzern SWEG geht auf GDL-Chef Claus Weselsky zu und strebt nun ein formales Vermittlungsverfahren an. Die Verhandlungen über die Schlichtungsvereinbarung sollen zeitnah beginnen.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Im Tarifkonflikt bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) gibt es etwas Entspannung: Die Führung des landeseigenen Konzerns hat der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Freitag mitgeteilt, dass sie deren Bereitschaft begrüßt, „in das von der SWEG angebotene Verfahren unter Leitung eines Moderators einzutreten“, sagte ein Sprecher.

 

GDL-Chef Claus Weselsky war am Mittwoch nur teilweise auf den vorige Woche von der SWEG gemachten Vermittlungsvorschlag eingegangen und hatte seinerseits eine formale Schlichtung angeregt. Dass es nun kein „pragmatisches und unbürokratisches Vermittlungsverfahren“ geben solle, sei „nebensächlich“, sagte der Unternehmenssprecher. Die notwendigen Verhandlungen über die Schlichtungsvereinbarung sollten zeitnah beginnen. Die SWEG wolle „mit größtmöglicher Offenheit“ hineingehen. Gleiches werde von der GDL erwartet.

Die Gewerkschaft habe zugesagt, während der Schlichtung von Arbeitskampfmaßnahmen abzusehen – damit bestehe die Chance, Bewegung in den festgefahrenen Konflikt zu bringen. Die Auseinandersetzung läuft seit Ende August 2022; seither hat die GDL die SWEG auf diversen Nebenstrecken im Land gut 630 Stunden bestreikt. Ziel von Weselsky ist es, einen Tarifvertrag im gesamten Konzern zu erzielen. Bisher ist die GDL nur bei der Tochter SBS Tarifpartner.