Im Apollo Theater in Stuttgart erweist am Donnerstagabend die Prominenz „Tarzan“ und seiner Sippe die Ehre. Von Schauspieler Heinz Hoenig bis Playmate Mia Gray – wir verraten, was die Stars und Sternchen zum neuen Musical sagen.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Stuttgart - Zum Schlussapplaus kommt Phil Collins auf die Bühne und dankt allen, auch „Stuttgart, das so ein wunderbares Stück am Leben erhalten hat“. Nun, der Dank gilt wohl vor allem der Stage Entertainment, die „Tarzan“ wenige Monate nach dem letzten Vorhang in Hamburg zügig nach Möhringen verfrachtet hat. Obwohl es also wieder kein Deutschlandstart eines Musicals in Stuttgart ist, haben sich viele Prominente auf dem roten Teppich gezeigt, der passend zum Stück natürlich grün ist.

 

Phil Collins, der sogar schon am Vorabend bei der Medienpremiere das Publikum begrüßte, stellt sich so früh wie geduldig den Fans und dürfte so manche Selfies-Sammlung auf dem Smartphone bereichern. Seine Musik für „Tarzan“ ist es auch, die besonders zieht. Der VfB-Keeper Sven Ulreich, der sich das Stück wegen des Spiels am Freitag gegen Gladbach vorab anschaute, sagte, „die ist schon mein Ding“. Andrea Sawatzki muss allerdings einräumen, dass sie die alten Sachen von Genesis noch lieber mag. Für Michaela May sind die Geschichte und die Musik „ein Revival“. Zur Premiere hat sie sich passend gekleidet: „Ich habe mich zwischen Schlange und Leopard entschieden“ – und dann zum Leo-Look gegriffen wie das ehemalige Playmate Mia Gray, deren Oberweite nur dürftig von zwei Pranken bedeckt ist.

Nguyen staunt über die Körperbeherrschung der Darsteller

Eine andere Generation ist diejenige, die mit Johnny Weissmüller groß geworden ist. Wie der Musical-Premieren-Dauergast und Schönheitschirurg Werner Mang, der von „Natur, Liebe und Sex“ schwärmt und so manches Sixpack auf der Bühne fachmännisch begutachtete. Ein bisschen Tarzan steckt wohl auch in Heinz Hoenig. Zumindest sagt das Schauspielerkaliber: „Ich saß mit Zwölf vorm Fernseher und dachte, den kann ich auch spielen, denn ich habe ebenfalls keine Haare auf der Brust.“ Auch Richy Müller scherzt, dass er sich „körperlich identifizieren“ könne mit der Figur des Tarzan, eigentlich jedoch interessiere ihn mehr dieses freie Leben in der Wildnis.

Aber man kann das Musical auch rein sportlich betrachten. Die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich ist begeistert von der Akrobatik, selbst der Turneuropameister Marcel Nguyen muss die Körperbeherrschung der Darsteller anerkennen. Und die Liebe zwischen Tarzan und seiner Jane? Giulia Siegel, die von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ schon Dschungelerfahrung hat, schwärmt analog von ihrem „Schatz, ein Macho, der mich im Großstadtdschungel beschützt“. Frank Elstner ist mit Frau und Töchtern auf der Premiere und betont, was das Musical auch sein soll: „Ein Vergnügen für die ganze Familie.“ Und tatsächlich ist es vor allem der kleine Tarzan, der die Herzen der Zuschauer im Flug erobert. Das muss er auch, denn nach der für die Stage Entertainment enttäuschenden „Rebecca“, dem kurzen Zwischenspiel von „Sister Act“ und fünf erfolgreichen Jahren von „Tarzan“ in Hamburg soll die 20 Millionen Euro teure Produktion nun in Stuttgart für wenigstens zwei Jahre laufen.