Der Hamburger Tatort „Feuerteufel“, in dem Wotan Wilke Möhring sein Debüt feiert, hat gleich drei vermeintlich wichtige Erkenntnisse zu bieten: Arbeite dich hoch, lerne Griechisch und gerate nicht in die Fänge einer Bürgerwehr!

Stuttgart - Wer regelmäßig den Tatort schaut, der fühlt sich danach vielleicht unterhalten, ist aber oft nicht unbedingt klüger oder weiser. Ganz anders beim neuen Hamburger Tatort mit Wotan Wilke Möhring alias Thorsten Falke. „Feuerteufel“ hat nämlich gleich drei vermeintlich wichtige Erkenntnisse zu bieten.

 

Erstens: Auch wer von ganz unten kommt, kann es zu etwas bringen. Falke ist die Verkörperung eines typischen „Straßenbullen“, der im milieuhaften Hamburg-Billstedt aufgewachsen ist und sich trotzdem für die „richtige“ Seite des Gesetzes entschieden hat. Seine Partnerin Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) als gebildete und karriereorientierte Juristin ist das genaue Gegenteil. Diese Gegensätze versprechen in zukünftigen Folgen einigen zwischenmenschlichen Sprengstoff.

Zweitens: Selbstjustiz zu üben kann für Unbeteiligte fatale Folgen haben, wie die Szene zeigt, in der ein Betrunkener von der Bürgerwehr vor ein Auto gehetzt wird.

Möhring ist ein echter Gewinn für die beliebte Krimi-Reihe

Und Drittens: Kenntnisse der griechischen Mythologie können einen manchmal durchaus voranbringen – allen Unkenrufen gelangweilter Schüler zum Trotz. So ermöglicht Lorenz die Lösung des Falles erst, weil sie mit dem Begriff „Büchse der Pandora“ etwas anfangen kann.

Insgesamt hat dieser Tatort sowohl gute als auch schlechte Eigenschaften. So schafft es Drehbuchautor Markus Busch zwar nicht, mit „Feuerteufel“ eine glaubhafte Milieustudie vorzulegen. Dafür ist das Auftreten der Nebendarsteller zu bemüht und klischeehaft. Auf der anderen Seite ist die charakterliche Zeichnung des neuen Hamburger Ermittlers wirklich gelungen – was nicht zuletzt an der gewohnt guten schauspielerischen Leistung von Wotan Wilke Möhring liegt. Ein echter Gewinn für die beliebte Krimi-Reihe. noa