Zuhause ist es einfach am schönsten. Das gilt allerdings nicht für die Opfer im Tatort aus Kiel. Ein Spanner schleicht sich heimlich in die Wohnungen allein stehender Frauen und beobachtet sie. Ganz schön spannend.

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

Stuttgart - Zuhause ist es einfach am schönsten. Sobald die Haustür geschlossen ist, kann jeder so sein, wie er will. Entspannt, unbeobachtet, ganz für sich. Doch was, wenn der Schein trügt? Wenn sich ein Unbekannter durch die Wohnung schleicht? Wenn jemand heimlich die Zahnbürste benutzt, die Schuhe im Flur beschnuppert und an Essensresten leckt? Auch die verängstigte Frau, die in der Notrufzentrale anruft, hat das Gefühl, dass jemand sie beobachtet. Sie flüstert ins Telefon: „Er ist in meiner Wohnung. Er kommt einfach durch die Wand.“ Kurz darauf ist die Anruferin tot. Keiner hatte ihr die Geschichten von einem Unbekannten in ihrer Wohnung geglaubt. Nun gibt es keinen Zweifel mehr: der unbekannte Spanner hat sie ermordet. Doch wie ist der Täter in die Wohnung gelangt, trotz Stahltüren und massiven Jalousien vor den Fenstern?

 

Kein Rätselraten, keine Tätersuche: der NDR setzt beim Tatort „Borowski und der stille Gast“ (ARD, 9. September 2012 um 20.15 Uhr oder in der ARD-Mediathek) ganz auf Gänsehaut. Und das gelingt. In klassischer Thriller-Manier machen sich Klaus Borowski (Axel Milberg) und seine Kollegen auf die Jagd nach dem heimlichen Beobachter. Die Ermittlungen sind so spannend erzählt, wie lange nicht mehr.

Denn der Voyeur hat noch mehr junge Frauen auf seiner Liste. Am liebsten verschafft er sich Zutritt zu den Wohnungen allein stehender Frauen mit schwarzen Haaren, um sie zu belauschen, zu beschnuppern und zu beobachten. Frauen wie die Beamtin Sarah Brandt (Sibel Kekilli), die eigentlich mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat. Der heimliche Beobachter kommt ihr gefährlich nahe. Eine aufregende Szene. Und längst nicht die einzige. Der Tatort aus Kiel ist prickelnd bis zum Schluss.

Schönste Krimifloskel: „Er ist ein Profi“, sagt Sarah Brandt über den Täter, der keine Spuren hinterlassen hat.

Heimliche Stilikone: Der Gerichtsmediziner Dr. Stormann (Samuel Finzi) trägt lässig Gummihandschuhe und hat die Brille in die Knopfleiste seines Hemds gesteckt, während er Tipps für ein gutes Leben gibt: „Nicht trinken, nicht heiraten, viel schlafen.“

Gefühlter Moment, in dem der Fall gelöst ist: Die Frage, wer der Täter ist, klärt sich schnell. Doch starke Nerven sind bis zum Schluss gefragt.

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