Wir haben gesehen: „Dunkle Zeit“ aus Norddeutschland. Mit dem NDR-„Tatort“ von Niki Stein ist die AfD im Sonntagskrimi angekommen. Das dürfte den real existierenden Rechtspopulisten nicht gefallen.

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Hamburg - Der neue „Tatort“ aus Norddeutschland mit dem Duo Falke und Grosz spielt im Milieu einer rechtspopulistischen Partei, die stark an die AfD erinnert. Hier unsere Kritik:

 

Die Handlung in zwei Sätzen

Die Bundespolizisten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Grosz (Franziska Weisz) ermitteln im Milieu der rechtspopulistischen Partei „Neue Patrioten“, nachdem der Mann der Spitzenkandidatin durch eine Autobombe gestorben ist. Der Regisseur und Autor Niki Stein zieht unverkennbare Parallelen zur AfD.

Zahl der Leichen

Eine.

Die Wirklichkeit I

Kühl, klug, kalkulierend: Anja Kling als rhetorisch mit allen Wassern der Rechtspopulisten gewaschene Spitzenkandidatin erinnert stark an die Ex-AfD-Frau Frauke Petry.

Die Wirklichkeit II

Beim Strippenzieher, der von außen die rechtsextreme Radikalisierung der DNP vorantreibt, drängt sich der Vergleich mit dem Chefredakteur des rechtspopulistischen Magazins „Compact“ auf.

Was man aushalten muss

Dass die AfD-Frau immer wieder – aber nicht durchweg – unwidersprochen ihre Tiraden gegen Einwanderer, „Systemmedien“ und „Systemparteien“ ablassen darf.

Was dafür entschädigt

Falkes zum Teil pathetische Gegenrede. Und das Ramones-Shirt des Ex-Punks.

Der NDR-Doppelschlag

Dem Falke-„Tatort: Dunkle Zeit“ folgt im Frühjahr ein Rostocker Polizeiruf ebenfalls zur AfD. Titel: „Dunkeldeutschland“.

Die Realität

Der AfD in den Länderparlamenten und Rundfunkräten, die gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk agitiert, könnte dieser Doppelschlag nicht gefallen.

Unser Fazit

Genau deshalb ist er richtig.

Spannung

Note 2

Logik

Note 1