Wie der Altmeister im „Mord im Orientexpress“ rollen die Kommissare Batic und Leitmayr am Ende des Rätsels Lösung auf in „Wunder gibt es immer wieder“.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Was taugt „Wunder gibt es immer wieder“? Der neue „Tatort“ aus „München“ im Schnellcheck

 

Die Handlung in zwei Sätzen Mit Schierling vergiftet eine Nonne den Buchhalter ihres Klosters, weil er hinter ein Geheimnis gekommen ist: Eine junge Nonne hat mit dem Gehilfen des Hausmeisters ein Baby bekommen und kann das Kloster nicht verlassen, da es sonst zu wenige Bewohnerinnen sind und der Vatikan es schließen würde – aus dem gleichen Grund wurde schon der Tod einer anderen Nonne vertuscht.

Zahl der Leichen 2 – das eigentliche Mordopfer und die unterschlagene tote Nonne.

Das Wunder Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) sind nicht die Einzigen, die sich hinter dicken Klostermauern über so manches wundern. Zwei Herren aus dem Vatikan sollen untersuchen, ob eine Madonnenstatue tatsächlich blutige Tränen absondert. So ein Wunder könnte den Fortbestand des Klosters sichern. Allerdings finden die weltlichen Ermittler mehr heraus: Eine Schwester handelt erfolgreich mit Aktien, und die Gewinne werden mit fingierten Handwerkerrechnungen verschleiert – den Damen ist wohl nichts Weltliches fremd.

Unser Fazit Ruhig, aber mit abstrusen Wendungen und vielen Überraschungen baut sich der Film auf. Am Schluss stehen die beiden Münchner in der Klosterküche und legen ihre Auflösung dar – das hat was von Poirots Erklärungen am Ende seiner Fälle. Es ist kein spannungsgeladener Film und doch mitreißend, da man nie weiß, welche Überraschung hinter der nächsten Ecke der Klostermauer auf einen wartet.

Spannung 3; Logik 2