Der Saarbrücker „Tatort“-Ermittler Jens Stellbrink ist zum letzten Mal zu sehen gewesen. Das ist schade. Aber die schwach erzählte Geschichte hat den Fans den Abschied von Devid Striesow erleichtert.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Was taugt „Der Pakt“? Der neue „Tatort“ aus Saarbrücken im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen: Eine Schwesternschülerin wird nach einer heißen Nacht mit einem Arzt erdrosselt im Bett einer Mitschülerin gefunden, was ein Eifersuchtsdrama vermuten lässt – falls der Angriff nicht der täuschend ähnlich aussehenden Kollegin galt. Parallel dazu wird ein Flüchtling von dieser Zimmernachbarin enttarnt, der, um im Land bleiben zu dürfen, Abschiebekandidaten verrät und ebenfalls verdächtig ist.

Zahl der Leichen: Drei.

Retro: Nahtlos hintereinander geschnittene Zeugenaussagen sah man lange nicht. Aus gutem Grund, denn es wirkt altbacken.

Heimatkunde: Einmal noch sitzt der Sonderling auf seiner Dachterrasse. Stellbrink hat einen Grill gekauft, einen „Schwenker“, der in keinem Garten des Saarlands fehlen darf: Eine allerliebste Liebeserklärung an das kleine Bundesland!

Und Tschüss (Schnief!): Am Ende bricht Stellbrink zusammen, als er den Suizid des Flüchtlings Kamal mit ansehen muss. Eine heftige Szene, eine starke Szene.

Unser Fazit Zu viele mögliche Auflösungen werden durchexerziert, das nervt und bremst den Erzählfluss. Und dann war es die gutmenschelnde Ärztin von der Flüchtlingshilfe, deren Hochstapelei aufflog, das ist viel zu kompliziert konstruiert. Insgesamt ein schwacher Abschied des großartigen Striesow, dessen Stärken sich in der dramatischen letzten Szene ahnen lassen. Schade, dass sein Stellbrink über die acht Folgen hinweg immer glatter wurde – und doch erleichtert das den Abschied. „It’s my time to give up now“, jammert der Soundtrack als Schlusswort passend dazu.

Spannung Note 3; Logik Note 4