Bei diesem „Tatort“ aus Ludwigshafen denkt man zunächst: schon wieder Kleinkrieg zwischen den Ermittlern? Aber „Du gehörst mir“ entwickelt sich letztlich doch noch zu einem interessanten Krimi.

Ludwigshafen - Nicht schon wieder! Der Tote ist noch nicht erkaltet, schon kracht es zwischen Lena Odenthal, ihrer jungen Kollegin Stern und Kopper. Wieder giften sie sich gegenseitig an, konkurrieren aufs Unangenehmste miteinander – und man fragt sich, ob das Ludwigshafener Team eigentlich nichts anderes mehr zu bieten hat als den immer gleichen Kleinkrieg der Ermittler? Aber „Du gehörst mir“ entwickelt sich letztlich doch noch zu einem der interessanteren Krimis. Brutal wird ein Mann im Parkhaus von einem Wagen zerquetscht – genau dort, wo kurz zuvor eine junge Balletttänzerin vergewaltigt und ins Koma geprügelt wurde. Ist der Tote der Vergewaltiger? Oder war er in den Handel mit illegalen Dopingmitteln verstrickt?

 

Die Tatverdächtigen geben sich großkotzig (Kopper: „Der verarscht uns doch!“). Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) hängt aggressiv den alten Hasen raus, setzt auf Erfahrung und Intuition, Johanna Stern (Lisa Bitter) baut dagegen streberhaft auf ihren Scharfsinn. In der Hälfte aber kippt die Stimmung, die harten Jungs zeigen sich plötzlich von ihrer schwachen Seite, ein Verdächtiger stirbt mitten im Verhör, die Musik wird ruhiger und die Kamerafahrten werden langsamer – und endlich konzentriert sich die Regie auf den Fall.

Ungewöhnlich, wie über die Optik die Lebenswelt der Generation Selfie vermittelt wird und Handyfilme eingespielt werden. Auch wenn alles getan wird, Muskelprotze und Rapper unter Generalverdacht zu stellen, ahnt man, dass Evelyn (Lilli Fichtner) ihre tanzende Freundin etwas zu stark anhimmelt. Einen solchen Rachefeldzug hätte man ihr aber doch nicht zugetraut. Aber letztlich verblasst die Lösung des Falles hinter der eigentlichen Tragödie einer Mutter, die ihre im Koma liegende Tochter sterben lassen muss.