Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) werden halb privat in einen Fall hineingezogen. In Karows Wohnsilo scheint der einsame Nachbar gestorben zu sein und dann lange tot in der Wohnung gelegen zu haben. Karow wird misstrauisch.

Berlin - Achtung, nicht reintreten, hoppla, schon zu spät: Wer die Wohnung des verstorbenen Herrn Irrgang betritt, steht schnell in einem Madenhaufen, der die Form eines Körpers auf dem Teppich nachzeichnet. Die Leiche selbst ist schon abtransportiert, ein Arzt hat den natürlichen Tod bescheinigt, die Vermieterin steht enerviert im Gesumme eines Fliegenschwarms und gibt dem Mann vom Hausmeisterservice knackige Anweisungen, wie schnell er die Bude in einen vermietbaren Zustand zu bringen habe.

 

Da kommt der Nachbar heim, und der ist ausgerechnet Kriminalhauptkommissar Karow (Mark Waschke). Ein Blick vom Treppenhaus in den Flur, und Karow erklärt die Wohnung zum möglichen Tatort und lässt die Spurensicherung anrücken.

Bilder für die Einsamkeit

Der Regisseur Florian Baxmeyer, der einst den Studenten-Oscar gewonnen und schon etliche „Tatort“-Folgen inszeniert hat, verlässt in „Das Leben nach dem Tod“ die Komfortzone. Er begreift, dass sogar die Gags im Drehbuch von Sarah Schnier („Mona kriegt ein Baby“) im Hals stecken bleiben sollen, und so werden Einsamkeit, Brüchigkeit und Beschädigung aller Figuren in den Bildern noch deutlicher als in den Dialogen.

Karow, schneidig besserwisserisch, reibt sich an seiner Kollegin Rubin (Meret Becker), die nicht ganz bei der Sache ist, und beide misstrauen dem hochbetagten Ex-DDR-Richter Böhnke (den Otto Mellies großartig aus Verbohrtheit und Verbitterung mischt), ohne Beweise zu haben. Das wird spannend.

Ausstrahlung: ARD, Sonntag, 10. November 2019