Sanierungsarbeiten an einem Hörsaalgebäude der Technischen Universität Braunschweig brachte die Verantwortlichen auf eine außergewöhnliche Idee: Ab dem 8. April werden die Vorlesungen in einem Zirkuszelt stattfinden.

Braunschweig - Statt Clowns, Hochseilakrobatik und Pferdeshows gibt es in einem Zirkuszelt bald Vorlesungen über Ingenieurmathematik, Regelungstechnik und Baustoffkunde. Denn wegen Sanierungsarbeiten am Hörsaalgebäude müssen einige Studierende der Technischen Universität Braunschweig ab dem Sommersemester in das rote Zelt umziehen. Die Vorbereitungen seien abgeschlossen, die Generalprobe bei einer Abendveranstaltung habe tadellos geklappt, sagte eine Sprecherin der Uni.

 

Als Ersatz für das Audimax steht das beheizbare und beleuchtete Zelt für rund 800 Studierende auf einer Rasenfläche parat. Den außergewöhnlichen Lehrplatz werden einige Studierende und Professoren ab dem 8. April kennenlernen. Dann beginnt der reguläre Vorlesungsbetrieb mit etwa 30 Veranstaltungen.

Kosten werden zum Großteil selbst getragen

Sicherlich wird die Atmosphäre für die Studierenden anders werden, denn während den Vorlesungen können sie laut der Universität Braunschweig den Blick bis in die Spitze schweifen lassen. Das Viermastzelt messe nämlich von außen 17,5 Meter. Das Klopfen auf die Schreibpulte, was als studentischer Brauch gilt, sei nach den Lehrveranstaltungen jedoch nicht mehr möglich, weil Klemmbretter die Pulte ersetzen.

Mit der Sanierung im Audimax sollen brandschutztechnische Anforderungen umgesetzt und die Barrierefreiheit verbessert werden. Einen Großteil der Kosten in Höhe von 6,7 Millionen Euro trägt die Uni nach eigenen Angaben selbst. 900.000 Euro steuert das Wissenschaftsministerium in Hannover bei. Die Universität mietet das Zelt vom Braunschweiger Festival „KulturimZelt“.