Die Organisatoren haben zahlreiche schlaflose Nächte hinter sich und die Roadies, die seit Donnerstag die Messe auf SEMF trimmen, sowieso. In wenigen Stunden geht's los!

Stuttgart - Die Organisatoren haben zahlreiche schlaflose Nächte hinter sich und die Roadies, die seit Donnerstag die Messe auf SEMF trimmen, sowieso. Der Rollrasen ist zwischenzeitlich schön säuberlich im Atrium vor der Wasserfall-Terrasse verlegt worden, die Bühnen und Bars stehen, die Visuals laufen, die Deko von Frank Fierke hängt. Der eine oder andere DJ hat, trotz jahrelanger Erfahrung, garantiert etwas Lampenfieber und die Gäste können es vor Spannung kaum erwartet: In wenigen Stunden steigt zum zweiten Mal das SEMF auf der Messe.

 

Und es wird einiges anders als 2011. Zunächst einmal wird noch mehr Leben in der riesigen Messe toben. Laut Veranstalter gingen bis Freitagnachmittag circa 12.000 Tickets über den Vorverkaufstisch, das sind einige Tausend mehr als letztes Jahr. Sprich, wer noch keinen Fahrschein für die Abfahrt hat und sich auf die Abendkasse verlässt (Preis 59 Euro), sollte pünktlich um 20 Uhr am Schalter stehen und hoffen, dass es für ihn noch ein Plätzchen gibt. Auch das ist neu: Das Festival beginnt zwei Stunden später, also wie gesagt um 20 Uhr, geht dafür aber auch zwei Stunden länger, nämlich bis um 8 Uhr morgens.

Danach muss nicht Schluss sein. Wer noch genügend Magnesium-Vorräte in den Beinen spürt, setzt sich in die S2 oder S3 und fährt vom Flughafen direkt bis nach Bad Cannstatt durch. Dort warten im Club Zollamt bei der offiziellen Afterhour DJs und Live-Acts wie Johannes Heil, Patrick Lindsey, Dotstripe, Alexander Maier, Eric Walker oder Chris Hirose auf mehreren Floors auf die SEMFler.

Die Haupttribüne gehört dem Zampano Väth

Die größte Veränderung sieht man aber erst Vorort, vorausgesetzt natürlich, man war auch schon letztes Jahr dabei. Die Veranstalter haben alle Floors in die komplette Halle 1 zusammengezogen, die letztes Jahr nur zu circa Zweidrittel einzig für die Mainstage genutzt wurde, dort alle vier Floors installiert und schalldicht voneinander abgetrennt. Einzig allein die Chill-Out-Area mit besagtem Rollrasen liegt außerhalb dieses Bereiches. Dort kann man also seine Ohren, wenn nötig, von Hochwatt-Techno durchlüften.

Die Hauptbühne gehört natürlich dem großen Zampano Sven Väth, der von Mitternacht bis drei Uhr die meiste Spielzeit des Abends beansprucht. Erst vor zwei Tagen ist der Frankfurter beim Websender Boilerroom mit einem ziemlich lässigen Set aufgetreten und hat gezeigt, dass er garantiert nicht zum alten Eisen gehört. Ihm folgen die weiteren Headliner Extrawelt, Chris Liebing und Adam Beyer.

Der vielfach erwähnte andere Star des Abends, Jamie Jones, platziert sich auf Bühne 2, leider erst um vier Uhr, nachdem hier schon Mathias Kaden, Moonbootica oder Kollektiv Turmstraße ihren Job erledigt haben.

Floor 3 wiederum dürfte Fans von strammen Tech-House mit Gregor Treshor, Karotte, Monika Kruse, Format:B und Andre Galuzzi voll und ganz befriedigen und auf Floor 4 präsentiert sich mehr oder weniger die lokale Speerspitze und demonstriert die aktuellen Entwicklungen in der elektronischen Tanzmusik. Denn so ein Festival ist freilich auch immer eine aktuelle Leistungsschau und Zeitgeist.

Den Geländeplan vom SEMF gibt's hier.

SEMF, Messe/Flughafen, Beginn 20 Uhr, Abendkasse 59 Euro.