Der Missbrauch von im Voraus bezahlten SIM-Karten für Handys (Prepaid) ist der Deutschen Telekom zunehmend ein Dorn im Auge. Grund ist die missbräuchliche Nutzung von Prepaid-Karten durch Terroristen.

Bonn - Eine Registrierung mit Identifizierung sowie eine Begrenzung der Kartenmengen pro Kauf seien Möglichkeiten, die politisch erörtert werden sollten, sagte das für Datenschutz zuständige Telekom-Vorstandsmitglied Thomas Kremer der „Wirtschaftswoche“ (Freitag). Hintergrund ist die missbräuchliche Nutzung von Prepaid-Karten durch Terroristen, die so unerkannt kommunizieren können.

 

Im Sommer hatte der Bundestag schon eine Neuregelung beschlossen, wonach künftig jeder einen Ausweis vorlegen muss, der eine Prepaid-Karte fürs Handy kaufen will. Die Regelung gehört zum einem Anti-Terror-Gesetzespaket. Die Telekommunikationsfirmen bekamen eine Übergangsfrist von zwölf Monaten, um ihre Prozesse anzupassen.

Fall in Ungarn

Wie das Magazin weiter berichtete, sei der Bonner Konzern durch einen Fall in Ungarn aufgeschreckt worden. Im Namen eines verstorbenen Obdachlosen hatten offenbar Hintermänner der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) einen Vorrat von 200 000 Karten angelegt. Die meisten dieser Karten, die man nach den Anschlägen in Paris und Brüssel in den Taschen erschossener Terroristen gefunden hatte, waren von der ungarischen Telekom-Tochter verkauft worden.