Nach dem Erreichen des Halbfinals beim Turnier in Miami klettert Petkovic in der Weltrangliste.

Miami/Boston - Das Halbfinale verloren, aber Sympathien und Selbstbewusstsein gewonnen: Andrea Petkovic ist trotz des verpassten Endspiels von Miami die große Siegerin beim fünftgrößten Tennis-Turnier der Welt.

 

„Ich bin jetzt überwiegend enttäuscht, aber in zwei, drei Tagen kann ich ein bisschen mehr begreifen, dass ich mich wirklich auf ein anderes Level gespielt habe - und das wird mir viel Selbstbewusstsein geben“, sagte die Darmstädterin nach dem 6:3, 0:6, 2:6 gegen Maria Scharapowa.

Die Russin, die im Endspiel am Samstag auf die Weißrussin Victoria Asarenka trifft, fand derweil eher schnippische Worte für ihre Gegnerin. „Ich habe gemerkt, dass sie müde wurde - wahrscheinlich von ihrem vielen Getanze“, meinte die 23-Jährige in Anspielung auf den „Petko-Dance“. Petkovic sorgte nach den Sensationssiegen gegen den dänischen Branchenprimus Caroline Wozniacki und die ehemalige Nummer eins, Jelena Jankovic aus Serbien, auch mit ihrem populären Triumph-Tänzchen für gute Stimmung. Das Siegesritual fiel nicht nur am Donnerstag aus - in Zukunft will Petkovic sowieso anders feiern.

Dass ihre Wahnsinns-Woche im Halbfinale mit einem Vorhandfehler endete, war symptomatisch für das dritte Duell gegen Scharapowa. Zwei Monate nach ihrem 6:2, 6:3-Achtelfinalsieg bei den Australian Open unterliefen Petkovic gegen die ehemalige Nummer eins der Welt insgesamt 36 leichte Fehler. Diese ungewöhnlich hohe Quote nagte an der Psyche und ließ im dritten Marathon-Match innerhalb von vier Tagen die Beine schwer werden.

"Einstand, Vorteil, Einstand, Vorteil"

„Dann hat bei mir ziemlich schnell die Energie nachgelassen, vor allem nach dem zweiten Satz, der zwar 6:0 endete, wo aber jedes Spiel über zehn Minuten ging - Einstand, Vorteil, Einstand, Vorteil“, sagte Petkovic. Die 23-Jährige hatte in den Spielpausen vergeblich versucht, mit Powerriegeln und Energiedrinks dem Kräfteverschleiß entgegenzuwirken. Zudem erschwerte eine blockierte Rippe ihr das Atmen, was Petkovic jedoch nicht als Ausrede gelten lassen wollte. Vielmehr habe Scharapowa ihr Spiel auf ein höheres Niveau gehoben.

Bis zum Fed-Cup-Relegations-Match am 16. und 17. April in Stuttgart gegen Rekordsieger USA will sich Deutschlands Nummer eins nun ein paar Tage entspannen und den Blick auf die Weltrangliste genießen. Dort wird sie ab Montag erstmals unter den Top 20 geführt.