Benedict Kurz verwirklicht seinen Traum. Im Verbandswettbewerb spielt er nicht mehr für Hirschlanden, sondern für seinen Heimatverein Sindelfingen. Der muss noch um den Verbleib in der Oberliga bangen.

Hirschlanden - Bei den Deutschen Tennis-Meisterschaften der Aktiven in Biberach ist Benedict Kurz, der bislang für den TC Hirschlanden in der Verbandsliga spielte, im Viertelfinale gegen Daniel Masur aus Nordrhein-Westfalen (Tennispark Versmold) ausgeschieden. Der 18-Jährige verlor in zwei Sätzen mit 3:6 und 2:6.

 

Gespannt ist der Sindelfinger auf das kommende Jahr. Benedict Kurz, der nächstes Jahr sein Abitur macht, wechselt ins Profi-Lager und hat hierfür schon die ersten Weichen gestellt. Während er in der Winterrunde weiterhin für den TC Hirschlanden spielen wird – momentan ist die Mannschaft in der Oberligastaffel auf Platz zwei –, hat er für die Sommersaison bei seinem Heimatverein, der Tennisabteilung des VfL Sindelfingen, einen Vertrag unterschrieben. „Ich komme aus Sindelfingen, für mich ist es optimal, dort zu trainieren, außerdem hat der Verein ein höheres Budget zur Verfügung als Hirschlanden“, sagt der aktuelle deutsche U 18-Vizemeister. Als Profi muss er künftig verstärkt auf seine Finanzen schauen, damit er seinen Traum auch tatsächlich leben kann.

Die Betreuung übernimmt weiterhin sein Hirschlandener Heimtrainer Nils Muschiol, der ebenfalls aus Sindelfingen stammt und mit seinen ehemaligen Kollegen ein gutes Verhältnis pflegt, dort auch mit seinen Schützlingen arbeiten darf. Chefcoach des VfL Sindelfingen ist Daniel Merkert, der sich neben Benedict Kurz über zwei weitere Neuzugänge freut. Aus Tübingen kommt Jonas Brezing, und auch der ehemalige Böblinger Philippe Zehender, der aus Weil der Stadt stammt und derzeit in Köln studiert, wechselt zum VfL Sindelfingen. „Somit haben wir viele Talente aus der Region in unserem Team“, sagt der Sindelfinger Sportwart Walter Wacker. In Kürze wird sich entscheiden, in welcher Liga der VfL Sindelfingen antreten wird. Die Sommersaison 2019 schloss die Mannschaft in der Oberliga auf dem sechsten Rang ab – offiziell der erste von drei Abstiegsplätzen.

Auf diese Position war das Team aber deshalb gerutscht, weil die Ergebnisse der bisherigen Nummer eins annulliert und die Siege den jeweiligen Gegnern zugesprochen wurden. Der Argentinier Mateo Nicolas Martines war an drei Spielen für den VfL im Einsatz gewesen, ehe bekannt wurde, dass er in seiner Heimat wegen Dopings vom Weltverband ITF für zwei Jahre gesperrt wurde. „Er hatte sich wegen seiner Rückenschmerzen ein Mittel aus der Apotheke geholt und wusste nicht, dass eine Substanz des Medikaments auf der Liste der verbotenen Mittel steht“, sagt Walter Wacker, der den Argentinier, der alle gewonnenen Preisgelder zurückgeben musste und dem alle Titel aberkannt wurden, für die restlichen drei Spiele sofort aus dem Kader strich. „Es hat uns für den Menschen leid getan. Mateo war immer nett und zuverlässig, hat drei Wochen bei uns gelebt.“ Doch der Verein, der erst bei Bekanntgabe des Ergebnisses überhaupt erfuhr, dass der Argentinier getestet wurde, spricht sich klar gegen Doping aus, nahm auch sogleich eine Änderung im Ehrenkodex vor. „Demnach muss mir jeder Spieler künftig mitteilen, wenn er eine Dopingprobe abgeben musste“, sagt der VfL-Sportwart.“ Gute Chancen sieht er, dass die Mannschaft in der Oberliga bleiben darf, weil voraussichtlich eine andere auf ihr Spielrecht verzichtet. Diese Entscheidung fällt in Kürze.