Die Tennis-Altstars Michael Stich und John McEnroe (links, hier mit Andy Murray) weihen im Juli Stuttgarts erste Rasenplätze mit einem Showmatch ein. Von 2015 an wird der Mercedes-Cup dann auf sattem Grün ausgespielt.

Stuttgart - Er ist der Wimbledonsieger von 1981, 83 und 84 – und seine Meinung steht im All England Club dank seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als TV-Kommentator für die BBC und den amerikanischen Sportkanal ESPN noch immer ganz hoch im Kurs. John McEnroe wird dieser Tage auch als heißester Kandidat für den Trainerposten des aktuellen Wimbledon-Champions Andy Murray gehandelt. Doch am 7. Juli, einen Tag nach dem Männerfinale an der Londoner Church Road, hat „Big Mac“ definitiv etwas anderes vor: Im „Spiel der Legenden“ wird John McEnroe in Stuttgart gegen den Pinneberger Michael Stich, den Wimbledonsieger von 1991, aufschlagen.

 

Der Greenkeeper aus Wimbledon ist schon da

Mit dem Showmatch beginnt auf dem Weissenhof zumindest inoffiziell das Zeitalter des Rasentennis. Ein erfahrener Greenkeeper aus Wimbledon ist ja bereits eifrig bei der Arbeit, denn im Sommer, wenn beim Stuttgarter ATP-Turnier letztmals auf Sand gespielt wird, sollen zunächst zwei Rasenplätze zu Demonstrationszwecken fertig sein.

Ein Jahr später werden es dann fünf Plätze sein (darunter auch der Centre-Court), wenn der Turnierdirektor Edwin Weindorfer eine neue Ära in der langen Tradition des Mercedes-Cups einläuten will. „Von 2015 an haben wir wieder die Chance, die ganz großen Namen in Stuttgart zu präsentieren“, sagt der Österreicher. Denn das Stuttgarter Turnier, das in diesem Jahr noch relativ ungünstig direkt im Anschluss an Wimbledon ausgetragen wird, rückt im Turnierkalender der ATP dann deutlich nach vorne.

Künftig wird Stuttgart zu Beginn der Rasensaison drei Wochen vor Wimbledon und eine Woche vor dem nationalen Konkurrenten ausgespielt, dem Rasenturnier im westfälischen Halle. „Für viele Spieler ist dieser Termin ideal, um sich für Wimbledon in Form zu bringen“, sagt Edwin Weindorfer, der einen Traum hat: Gerne würde er dem Stuttgarter Publikum den Schweizer Superstar Roger Federer präsentieren. „Unmöglich ist nichts“, sagt Weindorfer, der in diesem Sommer aber zunächst mit McEnroe und Stich vorliebnimmt.