Statt Kampftruppen hat der Westen Ausbilder für den Kampf gegen den IS in den Irak geschickt. Aber auch die leben gefährlich. Erstmals sind jetzt Kanadier angegriffen worden. Kann das auch den deutschen Soldaten passieren, die im Nordirak ausbilden sollen?

Ottawa - Erstmals seit Beginn der US-geführten Militärintervention im vergangenen Jahr hat es im Irak ein Feuergefecht westlicher Soldaten mit Kämpfern der Terrormiliz IS gegeben. Kanadische Spezialeinheiten seien von Kämpfern des Islamischen Staates (IS) mit Maschinengewehren und Granaten beschossen worden, als sie mit irakischen Soldaten die Front inspizierten. Das sagte Brigadegeneral Michael Rouleau am Montag (Ortszeit) bei einer vom Sender CTV News übertragenen Pressekonferenz in Ottawa.

 

Kanadische und irakische Soldaten hätten das Feuer erwidert und die Stellungen des IS ausgeschaltet. Kanada bildet die irakische Armee für den Kampf gegen die radikale Sunnitenmiliz aus. Die 69 Soldaten beteiligen sich nicht am aktiven Kampf, können bei Angriffen aber zurückschießen.

Der IS beherrscht große Teile im Norden und Westen des Iraks. Unter Führung der USA greift ein internationales Bündnis die Extremisten seit dem vergangenen August regelmäßig aus der Luft an. Zudem unterstützt das Bündnis die irakischen Streitkräfte und die kurdischen Peschmerga im Norden des Iraks mit Waffen und Ausbildung.

Insgesamt beteiligen sich an dem Bündnis gegen das Terrorregime in dem vom IS in Syrien und im Irak ausgerufenen Kalifat 60 Staaten mit unterschiedlichen Rollen. Deutschland hat Waffen geliefert. Zudem sollen bis zu 100 Bundeswehrsoldaten ins nordirakische Erbil entsandt werden, um die kurdischen Peschmerga-Streitkräfte für den Kampf gegen den IS zu schulen. Sie sollen aber nur in der als relativ sicher geltenden Kurden-Hauptstadt eingesetzt werden und nicht an der Front. Der Bundestag stimmt in der kommenden Woche über den Einsatz ab.