Ein Gericht in Istanbul hat den Menschenrechtler zwar für unschuldig erklärt, aber seine Mitstreiter zu Haftstrafen verurteilt.

Istanbul - Fast drei Jahre nach der Festnahme in der Türkei hat ein Gericht in Istanbul am Freitag den Berliner Menschenrechtler Peter Steudtner freigesprochen. Vier weitere der insgesamt elf angeklagten Aktivisten wurden dagegen zu Haftstrafen verurteilt. Die Beschuldigten hatten an einem Menschenrechtsseminar teilgenommen, das von der türkischen Justiz als konspiratives Treffen von Staatsfeinden gewertet wurde. Der Anwalt und Ehrenvorsitzende der türkischen Sektion von Amnesty International, Taner Kilic, soll wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation für sechs Jahre und drei Monate in Haft. Steudtner sagte, mit dem Urteil werde die Menschenrechtsarbeit in der Türkei „massiv kriminalisiert“. Amnesty International forderte Deutschland und andere Staaten zu „konsequentem Druck“ auf die Türkei auf.