Die Verteuerung fossiler Brennstoffe ist gewollt und sinnvoll. Die Politik muss sich dazu bekennen – und trotzdem soziale Schieflagen bekämpfen, meint Matthias Schmidt

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Was beim Erschrecken über Benzinrekordpreise manchmal untergeht, ist der Blick aufs Detail. Er zeigt: Die Hauptursache ist keine plötzlich entfesselte Klimaschutzpolitik. Die CO2-Abgabe macht aktuell etwa ein Zwanzigstel dessen aus, was man an der Tankstelle bezahlt. Konkret knapp sechs Cent pro Liter Super, knapp sieben beim Diesel. Die restlichen 95 Prozent der Zeche werden vom Ölpreis, der Gewinnspanne – und vor allem von den althergebrachten Energie- und Mehrwertsteuern mit einem Anteil von allein 64 Prozent des Preises bestimmt. Die Aufholjagd der Weltwirtschaft nach dem Coronaschock weckt weltweit enormen Energiehunger, den die ölproduzierenden Länder zu nutzen wissen. Trotzdem lässt es sich nicht bemänteln: Klimaschutz kostet Geld – und zwar künftig noch deutlich mehr als heute.