Als Cowboy-Rocker sind sie unschlagbar: The Bosshoss haben in der Schleyerhalle eine dynamikreiche Show mit kernigen Saitensounds, viel Bläserpower und standesgemäßem Bühnen-Beiwerk inszeniert.

Stuttgart - Hübsch laut, tüchtig lang und voller Power: Am Samstagabend haben The Bosshoss ihre Ausnahmestellung als Deutschlands führende Cowboyrock-Combo unter Beweis gestellt. Fast zweieinhalb Stunden bespielte das Septett die laut Veranstalterangabe mit achttausend Zuschauern gefüllte Schleyerhalle und fuhr dabei alles auf, was es seinem selbstkreierten Genre schuldig ist: Stilecht in Westernklamotten und mit Stetson ausstaffiert die Band, mit mexikanischen Sombreros und Ponchos dekoriert ihre Bläser-Kompagnons von The Tijuana Wonderbrass. Dem Motto des aktuellen Albums „Black is Beautiful“ gehorchend bestimmte zwar viel Schwarz die Szenerie, aber eine farbenprächtige Lightshow, ein Septett an Flammenwerfern und eine in die Bühne integrierte Bar genügten noch allemal für eine reizvolle Optik.

 

Die Musik dazu? Brachialer, breitwandiger und des Öfteren auch etwas breitbeiniger, von dick aufgetragenen Männerposen durchzogener Gitarrenrock, der sich zunehmend von seinen einstigen Country-Wurzeln entfernt und durchgehend im „volle Kraft voraus“-Modus und auf gehobenem Lautstärkepegel unterwegs ist. Sogar Dolly Partons „Jolene“ walzt bei The Bosshoss 2019 fast wie ein Dancefloor-Song voran. Dazu eigene Hits wie „Dos Bros“ und „Don’t Gimme That“, viele Titel von „Black is beautiful“ sowie zwei Zugaben, und das Stuttgarter Publikum feiert eine flotte, dynamikreiche Show mit viel Applaus.