Charles Lewinskys „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ hat im Theaterhaus in Stuttgart in einer Inszenierung von Christof Küster Premiere gefeiert. Und man merkt dem Monolog leider an, dass er nicht mehr ganz frisch ist.

Stuttgart - Emanuel Goldfarb ist wütend: Der Journalist soll einer Schulklasse im Sozialkundeunterricht Fragen dazu beantworten, wie es sich anfühlt, ein Jude in Deutschland zu sein. Ist er ein Ausstellungsstück, das man begaffen und mit seinen eigenen Schuldkomplexen überladen kann? So zumindest nimmt Goldfarb die politisch überkorrekte Anfrage des Klassenlehrers auf. Aus der Empörung über den Brief wird eine leidenschaftliche Absage, aus der Absage eine Abhandlung über die jüdische Identität in Deutschland.