Der deutsche Fluganbieter Condor hat nach der Pleite des britischen Mutterkonzerns einen Überbrückungskredit bei der Bundesregierung beantragt. Der wird geprüft. Unterdessen kommt Hilfe von anderer Seite.

Wiesbaden - Die hessische Landesregierung stellt dem in Bedrängnis geratenen Ferienflieger Condor finanzielle Hilfe in Aussicht. „Grundsätzlich sind wir offen, Condor bei der Überbrückung der aktuellen Krise zusammen mit dem Bund behilflich zu sein, etwa durch eine ergänzende Landesbürgschaft“, teilte die schwarz-grüne Landesregierung am Montag in Wiesbaden mit. Die Airline ist durch die Pleite ihrer Mutter, dem britischen Reisekonzern Thomas Cook, in Bedrängnis geraten.

 

Condor hält den Flugbetrieb weiterhin aufrecht und hat bei der Bundesregierung einen staatlich verbürgten Überbrückungskredit beantragt, um „Liquiditätsengpässe“ zu verhindern. Dabei soll es sich um rund 200 Millionen Euro handeln, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Bundesregierung erfuhr.

Ein Grund für die Misere: der Brexit

„Natürlich müssen wie bei jedem anderen Unternehmen auch die Voraussetzungen für eine staatliche Hilfe gegeben sein. Das prüfen wir schnellstmöglich, aber mit der gebotenen Sorgfalt“, erklärte die Landesregierung. Es gebe bereits Gespräche mit Condor und mit den zuständigen Stellen beim Bund. Bei den hessischen Ministerien Wirtschaft und Finanzen wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die die Prüfungen und Gespräche koordiniert.

„Condor ist durch seine britische Mutter Thomas Cook in eine schwierige Lage gebracht worden. Beide sind auch Opfer des Brexits, der für Unsicherheiten bei Unternehmen wie seinen Kunden führt“, erklärte die Landesregierung mit Blick auf den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.