Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat sich auf einer Wahlkampfveranstaltung offen für die Einführung muslimischer Feiertage in Deutschland gezeigt. Aus der eigenen Partei hagelt es Kritik.

Wolfenbüttel - Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stößt mit seiner Offenheit für die Einführung muslimischer Feiertage in der eigenen Partei auf Ablehnung. „Feiertage haben in Deutschland eine lange Tradition; für eine Änderung dieser gewachsenen Strukturen sehe ich keinen Bedarf“, sagte der niedersächsische CDU-Landeschef und Spitzenkandidat Bernd Althusmann der Deutschen Presse-Agentur.

 

Feiertage sind chrisitlich geprägt

De Maizière hatte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wolfenbüttel offen gezeigt, in bestimmten Regionen Deutschlands muslimische Feiertage einzuführen. „Ich bin bereit, darüber zu reden, ob wir auch mal einen muslimischen Feiertag einführen“, hatte er erklärt. Allerheiligen sei auch nur dort Feiertag, wo viele Katholiken lebten. „Wo es viele Moslems gibt, warum kann man nicht auch mal über einen muslimischen Feiertag nachdenken.“ Generell seien die Feiertage in Deutschland aber christlich geprägt und das solle so bleiben.

Althusmann kritisierte auch den Zeitpunkt für de Maizières Vorstoß: „Grundsätzlich halte ich Diskussionen über religiöse Feiertage im Wahlkampf für ungeeignet.“

In ganz Deutschland gibt es neun gesetzlich festgelegte Feiertage. Sie sind jeweils in den Sonn- und Feiertagsgesetzen der Länder festgeschrieben. Nur der Tag der Deutschen Einheit ist bundesrechtlich geregelt.