Der THW-Ortsverband hat vergangenes Jahr 62 Einsätze absolviert und fast 21 000 Dienststunden geleistet. Dafür gibt es Dank von der Stadtverwaltung. Ulrich Vonderheid äußert die Idee eines gemeinsamen Übungscenters für THW, Feuerwehr und DRK.

Leonberg - Ein Team wie das Technische Hilfswerk in Leonberg „findet man nicht überall“, bescheinigte der THW-Landesbeauftragte Dietmar Löffler den ehrenamtlichen Helfern bei ihrem Jahresempfang. Und er habe Erfahrung. „Was den Ortsverband auszeichnet, ist, was ich Herz und Seele nenne, hier herrscht Leben und Dynamik.“ Wie viel Leben und Dynamik, das belegten nicht nur die vielen Bilder und Videos, die beim Empfang noch einmal einen Rückblick auf das vergangene Jahr gewährten.

 

Fast 21 000 Dienststunden – genau: 20 865 – haben die Helfer des Ortsverbands im Jahr 2017 geleistet. „Bei üblichen Handwerkerpreisen wären wir da bei einer Million Euro, die Sie hier abgeleistet haben“, rechnete der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid einmal vor und machte sein Grußwort zur Dankesrede. Schließlich geht es dabei um rein ehrenamtliches Engagement, das die THW-Mitglieder neben ihrem Beruf erbringen. Das geht mitunter an die Reserven: „Für uns Führungskräfte ist die Belastungsgrenze erreicht“, mahnte der Ortsbeauftragte Matthias Schultheiß an und appellierte direkt an den Bund: „Wir brauchen mehr Hauptamtliche.“ Denn nur rund ein Prozent der Helfer ist angestellt, viel Bürokratie und Verwaltungsarbeit verbleibt damit bei den Ehrenamtlichen. Zugleich äußerte Vonderheid erstmalig die Idee eines gemeinsamen Übungscenters für DRK, Feuerwehr und THW, ohne dabei jedoch konkreter zu werden.

Zahl der Einsätze geht zurück

Die Zahl der Einsätze sei über die Jahre spürbar zurückgegangen, berichtete Simon Salin, stellvertretender Ortsbeauftragter. Daran sehe man, dass die Sicherheit im Kreis steige. Trotzdem waren es immerhin noch knapp über 60 Stück. Zu den größten Einsätzen gehörten der Wohnhausbrand in Warmbronn im Februar, bei dem die Helfer das Gebäude abstützen mussten, und ein großer Brand in Dätzingen bereits einen Monat später. Dort musste das THW Leonberg gemeinsam mit dem THW Böblingen das Gelände für die Feuerwehren ausleuchten, was sich als gar nicht so einfach erwies. Trotzdem: „Für mich war das ein sehr schöner Einsatz, weil er für mich wieder gezeigt hat: Zusammenarbeit bringt einfach den größten Erfolg“, so Salin. Weitere bemerkenswerte Ereignisse waren die Übung im Steinbruch bei Ditzingen, wo die Helfer den Bau einer Seilbahn mit einem aus Hölzern gebundenen Dreibockportal übten und mit dem Radlader tonnenweise Erde verluden, und den Erfolg beim Wettkampf der Bergungsgruppen.

Eine besondere Ehrung wurde Erwin Kienle zuteil. Er ist mittlerweile 50 Jahre dabei. Für sein außerordentliches Engagement über Jahre erhielt außerdem Simon Salin das Helferzeichen in Gold mit Kranz.

Das THW Leonberg

Das Technische Hilfswerk ist eine Zivil- und Katastrophenschutzorganisation, die Einsatzbereiche reichen von Unfällen und Bränden bis hin zu schweren Hochwassern und Erdbeben. Es handelt sich um eine Einrichtung des Bundes, die sich die Landesverbände, Regionalstellen und schließlich Ortsverbände gliedert. Der Ortsverband Leonberg zählt aktuell 57 Mitglieder. Junghelfer zwischen 10 und 17 Jahren sind es derzeit 33, darunter fünf Mädchen, im März wechseln zehn davon in die Grundausbildungsgruppe.

Vergangenes Jahr verzeichnete das THW 62 Einsätze und technische Hilfeleistungen. Zu den Höhepunkten des Jahres zählte das 40-jährige Bestehen der Jugendgruppe und der Sieg im GFB-Wettkampf der Bergungsgruppen (Geschäftsführerbereich Stuttgart) im September. Folglich wird das Leonberger THW in diesem Jahr Stuttgart beim Landeswettkampf Baden-Württemberg vertreten.