In ganz Stuttgart gibt es immer wieder Probleme mit den Tieren. In Mühlhausen soll nun ein Taubenwagen aufgestellt werden. Es fehlen noch helfende Betreuer.

Tauben sorgen an den unterschiedlichsten Stellen in Stuttgart immer wieder für Ärger und Verdruss. Ungelöst sind die Schwierigkeiten am Hauptbahnhof, beim Milaneo und am Charlottenplatz, wie Tierschützer immer wieder beobachten. Brennpunkte gibt es aber seit Jahren gleichfalls in Bad Cannstatt und in Neugereut. Die Stadt hat mit dem Bau von Taubentürmen und Taubenwänden reagiert, die den Tieren eine stete Heimat bieten, in denen sie gefüttert werden, brüten und Eier legen können. Die Eier werden dann durch Plastikeier ausgetauscht, sodass auf diese Weise die Zahl der Tauben reduziert werden soll. Das Stadttauben-Projekt dieser Art gibt es seit 13 Jahren in Stuttgart.

 

Probleme bei der Veitskapelle werden mit untersucht

Das Taubenteam der Kommune hat sich nun des Problems in Mühlhausen angenommen. Dort waren vor Jahren Klagen aus dem Bereich rund um die Veitskapelle gekommen. Dort hatten sich die Tiere nach einem Brand auf einem Hausdach in der Nähe angesiedelt. Auch der Bezirksbeirat Mühlhausen hatte sich mit dem Thema befasst und für Maßnahmen plädiert. Julia Bischoff, Projektleiterin des Taubenprojekts Stuttgart, will sich hier nochmals ein aktuelles genaues Bild vor Ort machen: Sie sieht es als gut denkbar an, dass sich die Tiere von der Kirche in Richtung Standort beim Fressnapf anlocken lassen.

Das Taubenteam der Stadt Stuttgart möchte deshalb einen Taubenwagen, einen umgebauter Bauwagen, in der Nähe des Fressnapfes an der Alten Aldinger Straße auf der dortigen Grünfläche aufstellen. „Dazu wird Unterstützung benötigt“, erklärt Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. Es gibt die Möglichkeit, das Projekt ehrenamtlich oder in Teilzeit zu begleiten. „Wir haben bisher eine Meldung aus der Bürgerschaft. Es werden aber mindestens zwei Personen benötigt“, so Bohlmann. Er ruft Interessierte auf, sich zu melden.

Ehrenamtliche am Wochenende im Einsatz

Als Taubenwart sind die Helferinnen und Helfer in Teilzeit beim Tierschutzverein Stuttgart angestellt und versorgen von montags bis freitags vormittags die Tauben in ein bis zwei Schlägen. Dazu gehört das Putzen des Schlags, das Füttern, Wasser erneuern, der Abwasch dazu sowie ein aufmerksames Auge den Tauben gegenüber. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Mitarbeitenden werden in den Job eingearbeitet, so Bischoff. Ehrenamtliche sind demnach jeweils am Wochenende vormittags 30 bis 60 Minuten im Einsatz, um in einem der Schläge die Tauben zu füttern und das Wasser zu wechseln.

In den Taubenwagen, einem umgebauten Bauwagen, passen etwa 80 bis 100 Tauben, sagt die Taubenbeauftragte, Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer. In Stuttgart-Giebel gibt es in der Engelbergstraße einen ersten Taubenwagen dieser Art. Dieser wurde, so Bischoff, im Frühsommer dort aufgestellt und werde von einem Taubenfreund auf Minijob-Basis betreut.

Taubenturm am Seilerwasen noch überfüllt

In Mühlhausen war zeitweilig der Einsatz eines Greifvogels überlegt worden. Davon hält Bischoff nicht viel. „Dies bringe nur für den Moment etwas.“ Kritisch sieht sie hier die Auswirkung in Heslach: Bei der Matthäuskirche habe sie von einer Anwohnerin gehört, dass die eingesetzten Greifvögel die Singvögel verjagt hätten.

In Bad Cannstatt sei der Taubenturm am Seilerwasen immer noch überfüllt. Ein weiterer Standort für Türme oder Schläge sei noch nicht gefunden worden, so Bischoff. Am Parkhaus Mühlgrün gab es zehn Jahre lang ein Taubenhaus. Dort nisten die Vögel nun wild, seit es vor ein paar Jahren wieder abgebaut wurde. „Doch unsere Mitarbeiter tauschen die Eier aus“, sagt die Projektleiterin. Auch am Cannstatter Bahnhof würden die Eier bei den wild brütenden Tauben ausgetauscht, wo es möglich sei. Indes wird die Taubenwand in der Waiblinger Straße in Bad Cannstatt ebenfalls genutzt und funktioniert.

Für Fragen oder Anmeldungen zur Mitarbeit beim Taubenprojekt in Mühlhausen melden sich Interessierte unter taubenteam-stuttgart@gmx.de.