Umwelteinflüsse Es gibt zwei Theorien darüber, warum manche Tiere im Laufe der Evolution größere geistige Fähigkeiten entwickelt haben als andere. Zum einen könnte intelligentes Verhalten eine Reaktion auf die Herausforderungen der Umwelt sein. Wenn man sich zum Beispiel merken will, wo es wann welches Futter gibt, muss man sein Hirn schon ein bisschen anstrengen. Das Gleiche gilt, wenn die Leckerbissen nur schwer zugänglich sind und man vielleicht sogar Werkzeuge braucht, um daranzukommen. Aus diesem Grund gelten etwa die Bergpapageien Neuseelands als besonders intelligent, denn diese Keas leben im kargen Hochgebirge, wo sie nur mit viel Einfallsreichtum an genügend Futter kommen.

 

Sozialleben Die andere Hypothese besagt, dass Intelligenz eine soziale Frage ist. Wer das Verhalten von Artgenossen, Konkurrenten und Feinden im Auge behalten und vielleicht auch noch manipulieren muss, braucht jede Menge Grips. Als besonders begabte Strippenzieher gelten Schimpansen. Diese Menschenaffen haben ein ausgefeiltes Sozialleben, in dem Bündnisse und Intrigen an der Tagesordnung sind.

Versteckspiele Im Alltag von Rabenvögeln spielen sowohl umweltbedingte als auch soziale Herausforderungen eine Rolle. Zum einen verstecken sie Futter, das nur begrenzt haltbar ist. Also müssen sie wissen, wo ihre Depots liegen, seit wann die Vorräte dort lagern und bis wann man sie verbrauchen muss. Zudem gilt es, die Artgenossen im Blick zu behalten, um die Schätze vor Plünderern zu schützen. So versuchen Kolkraben mit viel Raffinesse, ihre Konkurrenten zu verwirren und ihre Verstecke geheimzuhalten.