Flora wird von ihrem Frauchen liebevoll umsorgt. Die Hundehalterin ist jedoch nicht mehr so mobil, deshalb sucht die Initiative Silberpfoten Ehrenamtliche, die sie mit Fahrten zum Tierheim unterstützen. Unter anderem muss dort Futter abgeholt werden, ab und an muss die zwölfjährige Hündin auch zum Tierarzt.

Bad Cannstatt - Flora und ihr Frauchen, die zusammen im Hallschlag leben, hängen sehr aneinander. Sie unternehmen viel miteinander, auch das Gassigehen ist kein Problem, die Beiden sind dabei eben etwas gemächlicher unterwegs. Immer mehr zum Problem für die 78-Jährige wird jedoch das Tragen der schweren Futtersäcke für die liebenswerte Mischlingshündin. „Das ist für die Seniorin einfach nicht mehr möglich. Trennen möchte sie sich von ihrer Hündin jedoch auf keinen Fall“, sagt Marcel Yousef vom städtischen Tierheim. Der Leiter des Projekts Silberpfoten sucht Menschen aus der Nachbarschaft, die ihr ab und zu helfen. Neues Futter werde etwa alle zwei Monate benötigt. „Dieses müsste vom Tierheim in Botnang zu Flora und ihrem Frauchen in den Hallschlag gebracht werden.“

 

Im Notfall nach Botnang fahren

Darüber hinaus sollte die Hündin in unregelmäßigen Abständen, sprich nur im Notfall, zu Untersuchungen und Behandlungen zum Tierarzt gefahren werden – ebenfalls ins Tierheim nach Botnang. „Flora ist ein freundlicher Hund und fährt ohne Probleme Auto.“ Auch mit Fremden habe er keine Schwierigkeiten. Jaulen, Bellen oder Heulen, weil sie vom Frauchen getrennt wird, sei nicht zu erwarten.

Hündin stammt aus dem Tierheim

Der Labrador-Dackel-Mix ist zwölf Jahre alt und kommt ursprünglich aus dem Stuttgarter Tierheim. Flora lebte einige Zeit im Hunde-Seniorenhaus, bis sie an die Rentnerin – ihr vorheriger Hund verstarb – vermittelt werden konnte. Das Gespann lebt nun schon seit einigen Jahren im Hallschlag zusammen. Um Flora den Weg zurück ins Tierheim – abgesehen von Arztbesuchen – zu ersparen, wurde das Projekt Silberpfoten ins Leben gerufen. Durch die Initiative des Tierschutzvereins Stuttgart und vor allem durch den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer können Tiere und ihre Halter bis ins hohe Alter so lange wie möglich zusammenbleiben. „Derzeit betreuen wir über 100 Klienten mit ihren Tieren. Wobei es sich bei diesen nicht nur um Hunde handelt, sondern auch zum Beispiel um Katzen, Kleintiere und Papageien“, sagt Yousef. „Wir unterstützen beim Gassigehen, bei der Tierpflege und -betreuung, bei Tierarztfahrten und unter anderem der Versorgung mit Futter und Katzenstreu.“ Als Form der Nachbarschaftshilfe würde das Projekt des Stuttgarter Tierschutzvereins nicht nur Mensch und Tier miteinander verbinden, sondern auch Jung und Alt. „In vielen Fällen entstehen dabei durchaus engere Verbindungen zwischen Ehrenamtlichen und Senioren.“