Das Botnanger Tierheim hat von einem Animal-Hoarder gut 150 Ratten übernommen. Die Leiterin erklärt, warum das gute Haustiere sind.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Mit der Hilfe von 88 weiteren Tierheimen in der Republik hat die Stuttgarter Einrichtung dieser Tage einen Fall von Animal-Hoarding bewältigt. Die Mitarbeiter und ihre ehrenamtlichen Unterstützer mussten eine Bleibe für gut 150 Tiere finden, die ein Mann in seinem Haus hatte. In ein paar Wochen können die Nager vermittelt werden. Die Tierheimleiterin Marion Wünn hält sie für geeignete Haustiere für Familien mit Kindern.

 

Tolle Gefährten für Kinder

Ratten seien sehr intelligent und soziale Tiere, die den Anschluss an Menschen suchen. Das mögen Kinder. Durch ihre Intelligenz kann man ihnen viel beibringen. Vor allem würden sie aber sehr schnell ihre Scheu vor den menschlichen Mitbewohnern ablegen, was bei Kindern in der Familie ein Vorteil sei. Kaninchen und Meerschweinchen würden sich nicht so schnell streicheln oder auf den Arm nehmen lassen, sagt die Chefin des Tierheims.

Ratten sind klein, brauchen aber Platz

Aufgrund ihrer Intelligenz und ihres Bewegungsdrangs brauchen Ratten Platz und ein Kletterangebot. Sie sollten also nicht nur einen kleinen Käfig haben, sondern eine Voliere, also ein großes raumhohes Gehege. Darin sollte man ihnen Klettermöglichkeiten und Verstecke bauen. Beide Aktivitäten lieben die Nagetiere.

Die Nagetiere sind keine Einzelgänger

Eine einzelne Ratte gibt kein Tierheim ab. Mindestens zwei sollte man halten, am besten aber eine ganze Gruppe. Leben Männchen und Weibchen zusammen, sollten die Böcke kastriert werden, rät die Tierheimleiterin. Sonst werde der Nachwuchs schnell unkontrollierbar – bis zu zehn Junge kriegt eine Ratte pro Wurf. Zur Zusammensetzung einer Gruppe beraten die Mitarbeiter der Tierheime die Interessierten. So kann man zum Beispiel lauter Männchen halten, wenn kein Weibchen dazukommt.