Wildpferde leben in Herden zusammen, die aus einem Hengst und mehreren nicht miteinander verwandten Stuten bestehen. Dabei können Freundschaften in den einzelnen Gruppen eine unterschiedlich große Rolle spielen. Das aber hat Folgen, haben Elissa Cameron von der Universität Pretoria und ihre Kollegen herausgefunden. Wo sie enge Beziehungen zu ihren Geschlechtsgenossinnen pflegen, werden die Stuten seltener von Hengsten belästigt, haben mehr Nachwuchs und bessere Überlebenschancen.

 

Gorillas scheinen vor allem im Zoo enge Freundschaften zu schließen. Schließlich müssen die Tiere im Gehege meist viele Jahre lang mit den gleichen Artgenossen klar kommen. Da ist es günstig, sich Verbündete zu suchen und sich gegenseitig zu helfen. So hat Iris Weiche von der Universität Tübingen zwischen den Weibchen zahlreiche freundliche Gesten beobachtet: Sie legen sich gegenseitig die Hand auf, sitzen eng zusammen oder pflegen sich gegenseitig das Fell, sie spielen miteinander und unterstützen sich in Konflikten.

Kolkraben scheinen ihren Freunden sogar Trost zu spenden. Wenn ein Kumpel in einem Kampf Prügel bezogen hat, setzen sie sich neben das Opfer und kraulen ihm vorsichtig mit dem Schnabel das Gefieder. Offenbar können sie dabei sogar beurteilen, wie groß die Not des Artgenossen ist. Dafür sprechen jedenfalls Beobachtungen, die Thomas Bugnyar von der Universität Wien und seine Kollegen gemacht haben. Demnach treten die geflügelten Tröster nach ernsthaften Kämpfen häufiger auf den Plan als nach belanglosen Rempeleien.