Nach dem grausigen Fund zweier ertrunkener Schafe, ist ein weiteres totes Lamm aufgetaucht – diesmal im Neckar. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um eines der Tiere aus Besigheim handelt, die am Wochenende verschwunden waren.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Kirchheim am Neckar - Es ist ein grausiger Fund – überraschend ist er nicht. Die Polizei hat am frühen Dienstagabend ein weiteres totes Lamm in einem Fluss im Kreis Ludwigsburg gefunden, dieses Mal im Neckar. Es ist das dritte Tier, das in dieser Woche ums Leben gekommen ist.

 

Bislang unbekannte Täter waren am vergangenen Wochenende mehrmals auf ein Gartengrundstück auf der Vogelinsel in Besigheim eingedrungen. In der Nacht auf Freitag hatten sie zwei Lämmer mitgenommen. Am Sonntag kehrten sie zurück und stahlen ein Schaf, ein weiteres Lamm sowie 19 Hühner und einen Hahn. Das Geflügel köpften die Täter und warfen es in die Enz. Die beiden Schafe fanden die Besitzer bereits am Sonntagvormittag und zogen sie eigenhändig aus der Enz.

Tierschützer und Privatpersonen setzen Belohnung aus

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem am Dienstag bei Kirchheim am Neckar gefundenen Tier um eines der Lämmer handelt, das bereits am Freitag verschwunden war. Dafür spricht auch, dass es wie die beiden anderen Tiere qualvoll verendete, weil es an den Füßen zusammengebunden war.

Bislang haben die Ermittlungen des Arbeitsbereichs Gewerbe und Umwelt der Polizei Ludwigsburg keine heiße Spur ergeben. Dabei lohnen sich Hinweise durchaus. Für Entsetzen hatte der Vorfall nämlich nicht nur im Netz gesorgt – auch die Aktivisten von Peta machen sich für die Aufklärung des Falls stark. Sie haben eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt. Hinweise sind bei Peta bislang aber ebenfalls keine eingegangen. Neben der Tierschutzorganisation haben auch mehrere Privatpersonen Belohnungen ausgelobt.

Peta kritisiert, wie die Tiere gehalten werden

Lisa Kainz, Fachreferentin bei Peta, ist schockiert über die Tierquälerei. Die räumliche Situation in Besigheim kenne sie zwar nicht, häufig würde die Halter an solchen Fällen aber zumindest eine Mitschuld treffen. „Wir kritisieren, dass solche Tiere oft schutzlos gehalten werden“, sagt Kainz. Tierquäler könnten auf Weiden und in Ställen, die nicht direkt an einer Siedlung liegen würden und auch nicht mit einer Alarmanlage gesichert seien, quasi tun und lassen, was sie wollten. Neben Ritualmorden oder illegalen Schlachtungen treibe die Täter häufig auch die bloße Freude daran, Tier zu quälen an, sagt Kainz. Im Fall von Besigheim sei Letzteres am wahrscheinlichsten.