Bereits vergangene Wochen sind auf einem Rinderhof im Oberallgäu schwere Mängel festgestellt worden. Sechs Tiere mussten direkt eingeschläfert werden.

Sonthofen - Nach mehreren Tierschutz-Verstößen im Unterallgäu haben die Behörden auch im benachbarten Landkreis Oberallgäu schwere Mängel auf einem Rinderhof festgestellt. 6 Tiere seien direkt eingeschläfert worden, 26 weitere von insgesamt rund 100 würden nun behandelt, sagte eine Sprecherin des Kreises am vergangenen Donnerstag in Sonthofen der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk berichtet.

 

„Es gab einen anonymen Hinweis“, sagte die Sprecherin. Bei der folgenden Kontrolle am Montag seien „gravierende Verstöße“ festgestellt worden. Die Tiere seien allgemein in einem schlechten Zustand gewesen und hätten unter anderem unter Lahmheit gelitten.

Routinekontrolle bereits im Juni

Der betroffene Hof befindet sich den Angaben zufolge im nördlichen Landkreis. Der Besitzer müsse nun Mängel schnellstmöglich beheben. Im Juni habe es eine Routinekontrolle auf dem Hof gegeben. Dabei seien „gewisse Mängel“ festgestellt worden, die aber als Einzelfälle eingestuft worden seien, sagte die Sprecherin.

Verstöße gegen den Tierschutz erschüttern das Allgäu seit Monaten. Die meisten Fälle spielten sich im Unterallgäu ab. Mit der Veröffentlichung von heimlich aufgenommenen Videos durch eine Tierschutzorganisation waren die Missstände aufgeflogen. In der Folge hat die Memminger Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen mehr als ein Dutzend Verdächtige aufgenommen; es handelt sich um Betreiber, Mitarbeiter und Tierärzte mehrerer Betriebe.