In Waiblingen hat am Samstag die Saison der Extremsportart mit Äxten und Sägen begonnen.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Waiblingen - Alle Achtung: um einen „Cooky“ von einem Baumstamm abzusägen, also eine Holzscheibe, hat der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky nur etwas mehr als eine Minute gebraucht. Und das mit einer unhandlichen Zugsäge, im Fachjargon der Sportholzfäller Single Buck genannt. Sicher hat ihm die „richtige Rotation in der Hüfte“ geholfen, die der Moderator angemahnt hat, als sich Hesky als erster auf der Bühne ans Sägen und Holzhacken machen durfte. „Jetzt weiß ich, was es heißt, sich eine Scheibe von etwas abzuschneiden“, sagte er danach etwas atemlos.

 

Ein Wettkampf mit Sägen und Äxten

Am Samstagnachmittag strömten die Fans des Sportholzfällens an die Rundsporthalle in der Waiblinger Talaue. Dort fand der Saisonauftakt der Stihl Timbersports 2019 statt. In Waiblingen traten Nachwuchssportler – Rookies – gegen den amtierenden Rookie-Meister Dennis Schmitz an. Die jungen Sportholzfäller kamen auch aus dem Ausland nach Waiblingen, wo Stihl ein Heimspiel hatte.

„Waiblingen lebt mit und von Stihl“, sagte Hesky, der sich darüber freute, dass der Diamant-Sponsor der Stadt bei der Remstalgartenschau die Saison am Stammsitz eröffnete. Vor 90 Jahren hat Andreas Stihl das Familienunternehmen gegründet, nachdem er erlebt hatte, wie mühevoll die Arbeit der Forstleute noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war. Er gilt als Erfinder der Motorsäge, das Unternehmen ist heute Weltmarktführer.

Muskelkraft und viel Übung sind nötig

Bevor die Rookies an den Start gingen, zeigten zwei Könner ihres Sports, wie sicher sie mit Sägen und Äxten umgehen können. Robert Ebner und Armin Kugler, die amtierenden Meister in Deutschland und Österreich demonstrierten einen Durchgang der Champions Trophy, die als härtester und schnellster Wettkampf der Stihl Timbersports Series gilt. In einer Minute machen die Athleten vier Holzblöcke zu Kleinholz. Dabei kommt nur in einer Disziplin eine Motorsäge zum Einsatz, und zwar eine handelsübliche – natürlich von Stihl.

Weitere Werkzeuge waren die Zugsäge, an der sich bereits Hesky wacker geschlagen hatte, sowie diverse Wettkampf-Äxte. Die beiden Landesmeister brauchten dann allerdings für jeweils vier Stämme weniger Zeit als der OB für einen einzigen.

Getunte Motorsägen mit 80 PS

Bei den nationalen und internationalen Wettkämpfen treten die Sportholzfäller in drei Säge- und drei Axtwettbewerben an. Neben der Stock Saw, der handelsüblichen Motorsäge, gibt es noch den Wettbewerb mit der Hot Saw. Dabei kommen getunte, bis zu 80 PS starke Motorsägen zum Einsatz. Timbersports hat seine Wurzeln in Kanada und den USA, wo Holzfäller traditionell Wettkämpfe austragen.