Wie macht sich eine Schlafstörung bemerkbar?

 
Mit zunehmendem Alter nehmen Schlafstörungen zu Foto: Fotolia/Dan Race
Während die Welt des Nachts zur Ruhe kommt, nimmt das Gedankenkarussell erst an Fahrt auf. Und besonders dann erscheinen Probleme, die einem tagsüber keine Sorgen bereiten würden, als nur schwer zu lösen. Schuld ist unter anderem das Schlafhormon Melatonin, das mit Einbruch der Dunkelheit produziert wird und den Körper nicht nur müde macht, sondern auch auf die Stimmung drückt. Obendrein fällt es vielen schwer, vom eng getakteten Berufs- und Familienalltag Abstand zu gewinnen: Eine eine schlafraubende Gedankenspirale setzt sich in Gang. Nach Erkenntnissen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin haben bundesweit sechs Prozent oder 4,8 Millionen Menschen behandlungsbedürftige Ein- und Durchschlafstörungen. Als „Volkskrankheit“ bezeichnet dies Hans-Günter Weeß. Stress gilt dabei als die wichtigste Ursache für Insomnie, wie die Ein- und Durchschlafstörung medizinisch genannt wird. Weitere 25 Prozent führen Gedankenkreisen, Grübeln und Sorgen an.

Um die innere Rastlosigkeit zu beenden, kann eine psychologischen Beratung hilfreich sein, sagt der Schlafmediziner Burkhard Hofmann vom RKK Stuttgart. Oder die Patienten finden mithilfe von Entspannungsübungen zur Ruhe .

Doch was, wenn diese Ruhe nicht lange anhält? So gibt es auch Betroffene, die zwar problemlos einschlafen, aber dann nicht durchschlafen, früh wach werden. Oder die, die sowohl an Einschlaf- als auch Durchschlafproblemen leiden. Hier ist eine ärztliche Diagnose unerlässlich. Denn es kann sein, dass verschiedene Faktoren einander bedingen: Wer beispielsweise einen Bandscheibenvorfall hat, schlecht liegt, wacht alle zwei, drei Stunden auf und beginnt womöglich, über Alltagsprobleme zu grübeln – prompt kann sich daraus eine Schlafstörung chronifizieren. Auch Menschen mit einer Depression schlafen schlecht und wachen sehr früh auf. Mit zunehmendem Alter nimmt mit dem sogenannte Schlafapnoe-Syndrom eine Schlafstörung zu, sagt der Somnologe Hofmann. Aber auch der ganz normale Alterungsprozess bringt es mit sich, dass man weniger gut und tief schläft. Behandlungsbedürftig wird es, wenn Betroffene über einen Zeitraum von einem Monat in mindestens drei Nächten pro Woche schlecht schlafen und am Tag die Folgen spüren – etwa abgeschlagen, müde, reizbar und unkonzentriert sind.