Eine 90-Jährige Frau stürzt schwer, eine Zeitungsträgerin alarmiert die Polizei. Doch die Seniorin stirbt wenig später. Haben zwei Polizisten zu spät gehandelt?

Engelsbrand - Nach dem Tod einer 90 Jahre alten Frau in Engelsbrand (Enzkreis) ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen zwei Polizeibeamte. Sie stehen im Verdacht, „möglicherweise gebotene polizeiliche Maßnahmen“ zu spät eingeleitet zu haben, wie die Polizei mitteilte. Es soll geklärt werden, ob durch sofortige Hilfe die Seniorin noch leben könnte. Weitere Angaben konnte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg am Donnerstag nicht machen.

 

Eine Zeitungsausträgerin hatte die Seniorin Mitte Juli im Hof ihres Anwesens gefunden und die Polizei gerufen. Wie sich bei der Vernehmung der Austrägerin mit Hilfe einer Dolmetscherin herausstellte, hatte sie bereits ein zweites Polizeirevier verständigt, weil nach dem ersten Anruf den Ermittlungen zufolge keine Rettungsmaßnahmen eingeleitet wurden.

Die Frau hat vermutlich noch gelebt

Die Obduktion der 90-Jährigen hatte ergeben, dass sie sich vermutlich bei einem Sturz ohne Fremdeinwirkung tödliche Verletzungen zugezogen hatte. Die bisherigen Ermittlungen sprechen demnach aber dafür, dass die Frau zum Zeitpunkt des ersten Anrufs womöglich noch gelebt hat. Die Ermittlungen gegen die zwei Beamten des Präsidiums Pforzheim führt die Kriminalpolizei in Ludwigsburg.