Tod von Jeffrey Epstein Gerichtsmediziner geht von Selbsttötung aus

Der in einer Gefängniszelle in New York gestorbene Jeffrey Epstein hat sich nach Meinung eines Gerichtsmediziners selbst umgebracht. Der Milliardär wurde des Missbrauchs von Minderjährigen verdächtigt.
New York - Der Milliardär Jeffrey Epstein hat sich in einer Gefängniszelle in New York City selbst getötet. Das gab ein Gerichtsmediziner am Freitag bekannt. Nach dem Tod Epsteins am 10. August waren Verschwörungstheorien darüber aufgekommen, wie sich ein so prominenter Gefangener mit Bekanntschaften in der High Society offenbar unzureichend bewacht das Leben nehmen konnte. Epstein wartete in Untersuchungshaft auf einen Prozess wegen mutmaßlichen Missbrauchs von Minderjährigen und Zwangsprostitution.
Nach der Bekanntgabe aus der Gerichtsmedizin waren Epsteins Anwälte zunächst nicht zu erreichen, ebenso wenig ein Pathologe, der im Namen von Epsteins Vertretern beauftragt worden war, an der Autopsie teilzunehmen.
Epstein galt als suizidgefährdet
Vor seinem Tod hatte Epstein einige Tage unter besonderer Beobachtung gestanden, weil er am 23. Juli mit Druckstellen um den Hals in seiner Zelle gefunden und deshalb als suizidgefährdet eingestuft worden war. Nach Epsteins Tod sagte US-Justizminister William Barr, in dem Gefängnis habe es „Unregelmäßigkeiten“ gegeben.
Recherchen der Nachrichtenagentur AP bestätigten einen Bericht der „New York Times“, wonach in dem New Yorker Gefängnis, in dem Epstein einsaß, wegen Personalmangels extrem viele Überstunden verlangt wurden. Einer der Aufseher, der am Wochenende in Epsteins Trakt Dienst hatte, habe den fünften Tag in Folge Überstunden gemacht, erfuhr AP aus Justizkreisen. Ein anderer sei verpflichtet worden, Überstunden zu machen.
Mutmaßliche Opfer fordern Entschädigung
Verschwörungstheorien rund um den 66-Jährigen, der über Jahre hinweg mehrere minderjährige Mädchen sexuell missbraucht haben soll, wurden auch durch seine Kontakte in die High Society befeuert. Zu seinen einstigen Bekannten gehörten der britische Prinz Andrew, Ex-US-Präsident Bill Clinton und der jetzige Amtsinhaber Donald Trump. Clinton und Trump haben beide bestritten, in Epsteins mutmaßlichen Menschenhandel eingeweiht gewesen zu sein. Trump hat bestätigt, Epstein gekannt zu haben, sagte aber, er habe sich vor langer Zeit mit ihm zerstritten.
Auch nach dem Tod wollen mutmaßliche Opfer weiter für ihr Recht einstehen. Es gibt unter anderem die Vermutung, dass er die Taten nicht allein begangen haben dürfte, weshalb die Ermittlungen weitergehen. Am Donnerstag reichten etwa zwei Frauen Klage ein und forderten eine Entschädigung von 100 Millionen Dollar durch seinen Nachlass.
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