Wie viele Menschen sterben wirklich an Corona? Diese Frage führt im Netz regelmäßig zu kontroversen Diskussionen. Neue Zahlen des Statistischen Landesamts zeigen: Die Übersterblichkeit hat zuletzt überraschend stark zugenommen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Stuttgart - Die Übersterblichkeit hat coronabedingt zum Jahresende in Baden-Württemberg überraschend stark zugenommen. „Während die Sterbefälle für den Zeitraum Januar bis Oktober noch auf eine eher geringe Übersterblichkeit hindeuteten, zeigt sich für den November und vor allem den Dezember doch eine deutlich höhere Sterbefallzahl als in den Vorjahresmonaten“, bestätigt Werner Brachat-Schwarz vom Statistischen Landesamt (Stala) gegenüber der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

 

Laut einer vorläufigen Bilanz des Stala erreichte die Todeszahl mit 12 457 Menschen im Dezember einen Höchstwert. Für das Vorjahr führt die Statistik 9870, für 2018 sogar nur 9550 Gestorbene auf. Auch in der Jahresbilanz 2020 schlägt sich dies spürbar nieder: Starben 2019 exakt 111 582 Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg, waren es im vergangenen Jahr 115 480 Menschen

Das Statistische Landesamt betont, dass es sich bei dem jetzt vorgelegten Zahlenmaterial um so genannte Rohdaten handle, also um ein Zahlenwerk, das noch nicht vollständig auf Plausibilität geprüft sei.

Im April oder Mai sollen die endgültigen Zahlen vorliegen.