Nach einem Feuer in einem Wohnhaus findet die Feuerwehr eine Tote. Nun gibt es einen Verdächtigen: Hat er das Feuer absichtlich gelegt, um Spuren zu verwischen?

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Ein Brand in einem Wohnhaus im Bezirk Stuttgart-Nord, nach dem Anfang Januar eine Frau tot in ihrem Schlafzimmer gefunden wurde, war offenbar absichtlich gelegt worden. Zu diesem Schluss kamen die Ermittelnden der Kriminalpolizei. Ein Tatverdächtiger wurde nun wegen Mordes festgenommen, meldet die Polizei. Er sitzt in Untersuchungshaft. Womöglich hat er das Feuer gelegt, um die Spuren eines Tötungsdelikts zu verwischen.

 

Eine Nachbarin hört den Rauchwarnmelder

Das Feuer war am Abend des 4. Januar in einem Wohnhaus mit mehreren Parteien an der Robert-Mayer-Straße im Norden Stuttgarts ausgebrochen. Der Alarm bei der Feuerwehr ging kurz nach 20 Uhr ein. Eine Frau kam dabei ums Leben. Die Feuerwehr fand eine 89-Jährige in ihrer völlig verrauchten Wohnung tot in ihrem Bett liegen. Die Brandermittlung der Kriminalpolizei übernahm die Untersuchung. Als sich Anzeichen auf ein absichtlich gelegtes Feuer ergaben, gründete die Kripo die Soko „Cinis“, benannt nach dem lateinischen Wort für Asche.

Eine Soko namens „Cinis“ der Kriminalpolizei untersucht den Fall

Deren Mitglieder kamen nun einem 35 Jahre alten Mann auf die Spur, der dringend tatverdächtig sein soll. Womöglich hat er die Frau zunächst getötet und danach das Feuer in der Wohnung gelegt. Die Polizei bestätigt dies aber noch nicht, da noch Ermittlungen gegen den Verdächtigen laufen. Sollte sie beim Entstehen des Feuers schon tot gewesen sein, kann das im Nachhinein gerichtsmedizinisch festgestellt werden. In welcher Beziehung er zu der Frau gestanden hat und woher sie sich kannten, dazu sagt die Polizei noch nichts, ebenfalls aus ermittlungstaktischen Gründen, teilte ein Sprecher mit. Die Polizei nahm den Verdächtigen, gegen den wegen Mordes ermittelt werde, am Samstag fest. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl, den ein Richter am Amtsgericht in Vollzug setzte.

Der Brand war im ersten Stock des Mehrfamilienhauses ausgebrochen. Eine Nachbarin hörte den Rauchwarnmelder aus der betroffenen Wohnung und schlug Alarm bei der Feuerwehr. Die Feuerwehrleute brachen die Wohnungstür auf und konnten nur noch den Tod der Frau feststellen. Die Räume waren nach dem Brand zunächst nicht mehr bewohnbar gewesen.