Erfolg bei den Ermittlungen zum Tötungsdelikt in Weil der Stadt: Eine mit Fahndung gesuchte Zeugin soll der Polizei wichtige Hinweise geben. Die Frau soll kurz vor dem Tatverdächtigen in die Bahn eingestiegen sein.

Im Fall des Tötungsdeliktes im Bahnhof von Weil der Stadt (Kreis Böblingen) ist eine Zeugin nach einem Aufruf der Polizei aufgetaucht. „Diese Fahndung hat sich erledigt, die 24-jährige Frau hat sich noch am Dienstag selbst bei der Kriminalpolizei gemeldet“, teilten die Beamten am Mittwoch mit. Die Zeugin sei bereits vernommen worden. Die sogenannte Sonderkommission Kepler ermittele auch nach der Festnahme eines 75 Jahre alten Tatverdächtigen weiter. Insbesondere geht es dabei um die Rekonstruktion des genauen Tatablaufs sowie um die Aufklärung der Hintergründe der Tat.

 

Täter und Opfer bestiegen die S-Bahn

Die gesuchte Frau soll sich am 4. Juni, dem Tag der Tat, gegen 18.32 Uhr auf dem Bahnsteig in Weil der Stadt aufgehalten haben und laut der Videoaufzeichnungen kurz vor dem Tatverdächtigen in die S6 in Richtung Leonberg eingestiegen sein. Der Tatverdächtige sowie das 63 Jahre alte Opfer hatten sich am Samstag, 4. Juni, kurz vor 18.30 Uhr am Bahnhof in Weil der Stadt aufgehalten. Um 18.31 Uhr bestiegen beide die S-Bahn der Linie 6 in Fahrtrichtung Leonberg, die wenige Minuten zuvor auf Gleis 1 in den Bahnhof eingefahren war.

Mehr Leute wegen eines Festes?

Den Videoaufzeichnungen aus dem Bahnhofsbereich zufolge waren zu diesem Zeitpunkt mehrere Passanten auf dem Bahnsteig. An dem Tag fand auch das Frühlingsfest des Musikvereins Stadtkapelle Weil der Stadt statt, was möglicherweise zu höherem Personenaufkommen im Bahnhofsbereich geführt hat. Der später an einer Stichverletzung verstorbene 63-Jährige hatte ein markantes Aussehen und trug lange, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundene Haare. Er war mit blauer Jeans und einem grauen T-Shirt mit Motivdruck bekleidet und führte einen karierten Rucksack mit sich.