Die Welt der Gewürze ist groß und vielfältig - und manchmal sehr teuer. Wir zeigen Ihnen die 10 teuersten Gewürze der Welt. Stehen vielleicht bereits ein paar davon in Ihrem Schrank?

Katrin Jokic

Sie verfeinern mit ihren delikaten Aromen jedes Gericht, können aber auch ein Loch in den Geldbeutel reißen: Gewürze. Doch wer gerne und vielseitig kocht, der kann sich mit einem exquisiten Gewürz eine Freude machen. Wir haben zusammengefasst, welche Gewürze die teuersten der Welt sind. Dabei haben wir uns nach den Preisen im Supermarkt und Fachhandel gerichtet, schließlich ist es für die meisten Hobbyköche irrelevant, wie teuer die Gewürze bei den Händlern sind. Vielleicht haben Sie ja bereits ein paar dieser Gewürze im Küchenschrank stehen?

 

Platz 10: Muskatblüte – ca. 160 Euro pro Kilo

Muskatblüten

Bild: arhendrix/Shutterstock

Während die Muskatnuss hierzulande relativ bekannt ist, ist die Macis – die Muskatblüte – oft noch ein Insider-Tipps. Eigentlich ist die „Muskatblüte“ gar keine Blüte, sondern die Samenschale der Muskatnuss. In Handarbeit wird dieser Samenmantel vom Fruchtfleisch der Muskatnuss getrennt, getrocknet und in Fäden gebrochen. Durch diesen Aufwand wird Macis so teuer.

Während die Muskatnuss eher herb-würzig schmeckt, ist die Muskatblüte etwas milder im Geschmack und hat leichte Honig-und Zimt-Noten. Sie können sie als Blütenstreifen oder gerieben als Pulver kaufen, allerdings hat dieses oft eine etwas niedrigere Qualität.

Platz 9: Ceylon-Zimt – ca. 160 Euro pro Kilo

Ceylon-Zimt

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In heimischen Supermärkten und Gewürzläden finden wir vor allem zwei Zimtsorten: Cassia und Ceylon. Optisch sind sie kaum zu unterschieden, als Pulver überhaupt nicht mehr. Für Händler besteht keine Pflicht, die unterschiedlichen Sorten zu kennzeichnen, aber da Ceylon-Zimt teurer ist, wird er meist auch als solcher verkauft.

Cassia-Zimt kommt aus China, der Ceylon-Zimt hingegen aus Sri Lanka. Er gilt als feiner im Aroma und weniger süß als Cassia. Das liegt unter anderem daran, dass Cassia-Zimt von ausgewachsenen Bäumen stammt, während Ceylon-Zimt von jungen Sträuchern gewonnen wird. Ceylon-Zimt enthält außerdem weniger Cumarin, was im Verdacht steht, leberschädigend zu sein.

Platz 8: Zimtblüten – ca. 190 Euro pro Kilo

Zimtblüten

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Wie bereits bei den zuvor genannten Macis handelt es sich auch bei den Zimtblüten eigentlich nicht um Blüten. Unter Zimtblüten werden die sich entwickelnden Früchte des Zimtbaums gehandelt. Sie sehen ähnlich aus wie Nelken, deswegen werden sie häufig auch als „Zimtnelken“ bezeichnet.

Da Zimtblüten, anders als Zimtstangen, nicht aus der Rinde des Zimtbaums stammen, schmecken sie weniger holzig, aber dennoch zimtig und warm mit einer süßen Note. Sie passen überall dort, wo Zimt auch passt, sowohl bei Gebäck und Getränken als auch zu deftigen Fleischgerichten.

Platz 7: Grüner Kardamom – ca. 300 Euro pro Kilo

Gründer Kardamom

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Kardamomsamen sind vor allem in der asiatischen und arabischen Küche beliebt, aber auch hierzulande kochen Feinschmecker gerne mit dem aromatischen Gewürz. Der grüne Kardamom wird hauptsächlich in Guatemala, Madagaskar, Tansania und Vietnam angebaut.

Kardamom ist zwar auch als Pulver erhältlich, empfehlenswert ist jedoch der Kauf der Kapseln, die man dann selbst mahlt. Hierbei kann man dann nämlich die geschmacksneutralen Fruchtschalen entfernen und lediglich die Samen zerreiben. Bei der industriellen Verarbeitung werden die Fruchtschalen meist mit vermahlen. Schädlich ist das zwar nicht – es schwächt das ohnehin schnell verfliegende Aroma des Kardamoms aber ab.

Platz 6: Tasmanischer Pfeffer – ca. 330 Euro pro Kilo

Tasmanischer Pfeffer

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Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer – das merkt man, wenn man sich ansieht, wie viele Pfeffersorten zu den teuersten Gewürzen der Welt gehören. Eine davon ist der Tasmanische Pfeffer oder auch australischer Bergpfeffer genannt. Allerdings: Dieses wildwachsende Gewürz zählt botanisch gesehen gar nicht zu den Pfeffergewächsen. In den Küchen dieser Welt wird es aber wegen seines besonderen Aromas genauso verwendet.

Im ersten Moment schmeckt Tasmanischer Pfeffer süßlich, um dann mit einer intensiven, aber warmen Schärfe zu überraschen. Wie Szechuanpfeffer kann auch der Tasmanische Pfeffer ein leicht betäubendes Mundgefühl hervorrufen, weswegen der Einsatz etwas Geschick und Vorsicht erfordert. Da der Tasmanische Pfeffer wild wächst, ist das Sammeln recht aufwendig, was den hohen Preis erklärt.

Platz 5: Andaliman Pfeffer – ca. 450 Euro pro Kilo

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Noch ein Pfeffer, der eigentlich gar kein Pfeffer ist: Der Andaliman Pfeffer ist in Deutschland recht selten und stammt von der indonesischen Insel Sumatra. Tatsächlich ist der Andaliman Pfeffer auch nicht scharf, sondern eher fruchtig im Aroma und erinnert an Limette und Koriander.

Der Andaliman Pfeffer ist so teuer, weil er nur wild wächst. Jegliche Versuche, die Pflanze zu kultivieren, sind bislang gescheitert. Die Samen der Pflanze werden von Vögeln verbreitet und wachsen deswegen oft nur einzeln und weit verstreut, was die Ernte schwierig macht. Auch auf Sumatra selbst gilt Andaliman Pfeffer als besonderes Gewürz, das nur zu Feierlichkeiten auf den Tisch kommt.

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Platz 4: Chiltepin – ca. 540 Euro pro Kilo

Chiltepin

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Sie gilt als die Ur-Chili, sozusagen die Mutter aller Chilis. Bis heute wachsen die kleinen Chiltepin-Beeren wild in der Natur. Ihre Schärfe schützte sie vor Fressfeinden wie Nagetieren, aber Vögel schmecken die Schärfe nicht und trugen so dazu bei, dass die Samen der Chiltepin in ganz Südamerika verteilt wurden.

Dadurch, dass die Pflanzen weit verstreut in Wüstengegenden wachsen und die Beeren per Hand gesammelt werden müssen, gehören Chiltepins zu den teuersten Gewürzen der Welt. Bei einigen Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents gelten die auch als „Tepin“ bezeichneten Früchte als heilig. Ihr schneidend scharfes Aroma gilt als einzigartig und sehr markant.

Platz 3: Vanille – ca. 2000 Euro pro Kilo

Vanille

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Die Königin der Gewürze – so wird die Vanille nicht ohne Grund genannt. Vanilleschoten sind eigentlich die fermentierten Kapselfrüchte verschiedener Orchideen-Arten. Direkt nach der Ernte haben die Schoten allerdings noch nicht ihr typisches Aroma. Dazu müssen sie zunächst der sogenannten Schwarzbräunung unterzogen werden, was sehr arbeits- und zeitintensiv ist. Dazu gehört die Fermentation der Vanille, die bis zu vier Wochen dauern kann.

Neben der klassischen Gewürzvanille („Bourbon-Vanille“) gibt es auch noch die Tahiti-Vanille. Diese hat eher ein blumiges Aroma, ist dicker und länger. In den meisten Anbauländern müssen die Blüten künstlich bestäubt werden, was sehr aufwendig ist. Deswegen müssen wir für Vanille im Laden entsprechend tief in die Tasche greifen.

Platz 2: Safran – ca. 15.000 Euro pro Kilo

Safran

Bild: Petar Bonev/Shutterstock

Wer an die teuersten Gewürze der Welt denkt, hat unweigerlich Safran im Kopf. Die typischen roten Fäden werden aus der Blüte des Safran-Krokus gewonnen. Weil die Pflanze nur wenige Wochen im Jahr blüht und jeder Safran-Faden einzeln von Hand geerntet werden muss, ist die Gewinnung von Safran sehr mühselig und der Preis entsprechend hoch. Ab 8000 Euro pro Kilo ist Safran zu haben, in Bio-Qualität liegt der Preis beinahe doppelt so hoch. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.

Beliebt ist das Gewürz vor allem wegen seines speziellen Aromas, das man kaum mit etwas anderem vergleichen kann. Safran schmeckt leicht bitter, herb und etwas scharf. Zudem färbt er Gerichte goldgelb, was an den enthaltenen Carotinoiden liegt. Er ist sehr empfindlich und sollte immer vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt werden.

Platz 1: Aji Charapita Chili – ca. 20.000 Euro pro Kilo

Aji Charapita Chili

Bild: Suratwadee Rattanajarupak/Shutterstock

Eine Chilischote hat den Safran als teuerstes Gewürz der Welt abgelöst. Die Aji Charapita Chili stammt ursprünglich aus Peru, ist gerade einmal so groß wie eine Erbse, aber dennoch sehr scharf. Die Chilipflanze wächst nur sehr langsam und ist sehr empfindlich, die kleinen gelben Beeren müssen von Hand geerntet werden und die Kultivierung hat gerade erst begonnen. Gut möglich also, dass der Preis in Zukunft sinken wird.

Die frischen Chilis haben neben ihrer Schärfe auch eine fruchtige Note. Weil die reifen Beeren aber nicht lange haltbar sind, werden sie oft zu Pulver verarbeitet. Dabei scheint die Süße allerdings verloren zu gehen – übrig bleibt die Schärfe und der Titel des teuersten Gewürzes der Welt.

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