Aus falsch verstandener Tradition und aus Geiz haben sich die Fußballvereine der ersten und zweiten Bundesliga gegen die Einführung der Torlinientechnik ausgesprochen. Ein Kommentar von Peter Stolterfoht.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Bitte wenden Sie sich nicht mehr an uns. Dies sollte der Deutsche Fußball-Bund zur Antwort geben, wenn bei ihm künftig wieder ein Protest über ein zu Unrecht gegebenes beziehungsweise nicht gegebenes Tor eingeht. Bitte wenden Sie sich an Eintracht Frankfurt oder an einen anderen der 24 von insgesamt 36 deutschen Erst- und Zweitligavereine, die gegen die Einführung der Torlinientechnik gestimmt haben. So ist eine krasse Fehlentscheidung herausgekommen.

 

In diesem Fall hätte man zwingend auf die Hauptbetroffenen hören müssen, und das sind die Schiedsrichter. Die hatten sich für die Torlinientechnik ausgesprochen, weil sie keine Lust mehr haben, wie die Idioten dazustehen. Nun sieht aber weiterhin jeder am Fernsehschirm, dass der Ball im Tor war, nur einer nicht – und das ist fatalerweise die entscheidende Person.

Durch die Torlinientechnik wäre die Bundesliga gerechter geworden, daran besteht aber offenbar kein gesteigertes Interesse. Die meisten Vereine betrachten die Fehlentscheidung vielmehr als schützenswertes Gut. Das ist absurd. So wie die Begründung der Verhinderer, Fußball solle in Deutschland überall nach denselben Regeln gespielt werden. Wissen die, dass in der Kreisliga die gegeneinander spielenden Teams auch die Linienrichter stellen?