Der leblose Körper eine Frau wird in einem Regensburger Flüchtlingsheim entdeckt. Doch die Leiche kann zunächst nicht geborgen werden, weil die Lage eskaliert.

Regensburg - Nach dem Tod einer Frau in einem Regensburger Flüchtlingsheim ist es am Samstag zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen. Die Einsatzkräfte sprachen von „Ausschreitungen“ in dem sogenannten Ankerzentrum. Die genaue Zahl der beteiligten Personen war zunächst nicht klar. Die Beamten seien mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

 

Am Samstagvormittag wurde der Polizei eine leblose Person in dem Heim gemeldet. Der Rettungsdienst habe nur noch den Tod einer Frau feststellen können. „Die Ursache dafür ist noch unklar und Gegenstand polizeilicher Ermittlungen“, sagte der Pressesprecher. Weitere Angaben zu der Todesursache wollte das Regensburger Polizeipräsidium noch im Laufe des Samstags bekanntgeben. Auch die Identität der Toten wurde zunächst nicht mitgeteilt.

„Der Tod einer jungen Frau war wohl mit ein Anlass für eine hohe Emotionalisierung“, meinte der Polizeisprecher. Während des Einsatzes seien die Einsatzkräfte von Bewohnern der Unterkunft bedrängt und angegriffen worden. „Die Stimmung unter Teilen der Bewohner heizte sich auf, so dass ein Bergen der Leiche nicht möglich war.“ Polizisten seien mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen worden. Erst nach etwa drei Stunden sei es möglich gewesen, die Tote aus dem Gebäude zu bringen.

Es sei eine größere Zahl an Menschen in dem Ankerzentrum untergebracht, berichtete die Polizei. Die genaue Zahl konnten die Beamten zunächst aber ebenfalls nicht nennen.

In allen bayerischen Regierungsbezirken gibt es die umstrittenen Ankerzentren. Dort werden insbesondere Flüchtlinge längerfristig untergebracht, die nach Ansicht der Behörden wenig Chancen auf Asyl haben. Die anderen Flüchtlinge sollen möglichst bald in dezentrale Heime weitervermittelt werden. Das Wort Anker steht für An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung).

In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach bei Einsätzen in bayerischen Ankerzentren schwere Konflikte zwischen Bewohnern und Polizeikräften. Dabei gab es beispielsweise im oberfränkischen Bamberg und im schwäbischen Donauwörth Verletzte und Festnahmen.