Das dreijährige Kindergartenkind aus Schwäbisch Gmünd, das am Montag bei einem Ausflug ums Leben kam, ist nicht ertrunken. Der Bub erlitt einen Kälteschock, als er in die fünf Grad kalte Rems rutschte. Die Stadt Schwäbisch Gmünd will Konsequenzen ziehen aus dem tragischen Unglück.

Schwäbisch Gmünd - Zwei Tage nach dem Tod eines dreijährigen Kindes in Schwäbisch Gmünd steht fest: Der Bub ist am Montag in der Rems nicht ertrunken. „Das Kind starb an einem Herzstillstand infolge eines Kälteschocks“, sagt Holger Bienert, der Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Aalen. Das Wasser des Flusses ist zurzeit etwa fünf Grad kalt.

 

Der Dreijährige war zusammen mit seiner Kindergartengruppe und drei Erzieherinnen aus dem nahen Kinderhaus Regenbogenland auf einem Spielplatz an der Rems gewesen, er hatte sich unbemerkt von der Gruppe entfernt und war wenig später leblos in dem Fluss gefunden worden. Rettungssanitäter konnten das Kind zwar wiederbeleben, der Junge starb aber später im Krankenhaus. Zum genauen Ablauf sollen die Erzieherinnen noch von der Polizei befragt werden, zurzeit sind sie aber noch nicht vernehmungsfähig.

Der Spielplatz wird besser abgesichert

Die Betroffenheit ist groß in Gmünd. Die Stadtverwaltung hat zügig psychologische Unterstützung organisiert für die Familie des Jungen, für die Mitarbeiterinnen des sechsgruppigen Kinderhauses, aber auch für die Eltern der anderen Kinder, die im Regenbogenland betreut werden. „Es herrscht eine Riesenunsicherheit“, sagt Markus Herrmann, der Sprecher der Stadt – bei allen Beteiligten, auch beim Betreuungspersonal in anderen Einrichtungen.

„Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten alle Bausteine unserer Kinderbetreuung anschauen und prüfen, wo es Verbesserungsbedarf gibt“, kündigt Herrmann an. Außerdem soll der Spielplatz am Schindelackerweg auf zusätzliche Sicherungsmaßnahmen untersucht werden. Der Spielplatz ist umgeben von einem Holzzaun, der lediglich aus zwei quer liegenden Balken besteht. Eine Metallkette sperrt den Zugang zur Rems ab.

Die Stadt will verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen

Die Stadt will alles tun, um das Vertrauen der Eltern in Schwäbisch Gmünd wiederzugewinnen. Gleichzeitig will man im Rathaus auch den Erzieherinnen in den Betreuungseinrichtungen den Rückhalt und die Sicherheit geben, dass sie mit Kindern auch weiter kleine Ausflüge unternehmen. „Es darf nicht sein, dass man sich jetzt einschließt mit den Kindern“, sagt Herrmann. Als ersten Schritt hat die Verwaltung am Dienstagabend das Gespräch gesucht mit den Mitarbeitern und Eltern aus dem Kinderhaus Regenbogenland.

Begleitet vom Gmünder Kinderpsychologen Thomas Fuchs stellte man sich den Fragen. „Das war verständlicherweise ein sehr emotionaler Abend“, sagt Markus Herrmann, die Eltern hätten einen großen Gesprächsbedarf gehabt.

Dabei sei natürlich auch kritisch gefragt worden, ob genug getan worden sei, um so einen tragischen Unfall zu verhindern. Man habe sich aber auch mit der Frage beschäftigt, was man tun könne, damit so etwas nie wieder passiert.