Nach dem Tod eines Strafgefangenen im offenen Vollzug in Emmendingen hat Justizminister Rainer Stickelberger sein bedauern ausgedrückt. Man werden Fall lückenlos aufklären.

Stuttgart - Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) bedauert den Tod des Strafgefangenen im offenen Vollzug in Emmendingen. Man werde alles tun, um ihn lückenlos aufzuklären, teilte das Ministerium am Dienstag in Stuttgart mit. Die Staatsanwaltschaft Freiburg ermittelt bereits. Unklar war zunächst, wann die Ergebnisse der Obduktion und der chemisch-toxikologischen Untersuchung vorliegen.

 

Der Minister verwies auf die besonderen Herausforderungen des offenen Vollzugs: Dort müsse Tag für Tag eine schwierige Abwägung getroffen werden zwischen Freiheitsgewährung und -gewöhnung einerseits und der notwendigen Überwachung andererseits. Stickelberger war wegen etlicher Vorfälle in Justizvollzugsanstalten bereits scharf von der Opposition kritisiert worden.

In der Außenstelle der JVA Freiburg war am Sonntag ein 30 Jahre alter Schlosser tot in seiner Zelle gefunden worden. Nach Aussage des Anstaltsleiters Harald Egerer vom Montag gibt es weder Hinweise auf Selbstmord, Fremdverschulden oder Fehler des Wachpersonals.

Der Inhaftierte aus Südbaden war wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt worden. Während seiner Haft habe er sich in dieser Richtung nichts zuschulden lassen kommen, sagte Egerer. Der ledige Mann verbüßte nach seinen Worten eine zweijährige Freiheitsstrafe, die er bereits im offenen Vollzug absolvierte.

Für Aufsehen hatte der Fall eines Häftlings gesorgt, der im August in seiner Zelle in der JVA Bruchsal verhungert war. Im September starb ein 17-Jähriger im Jugendgefängnis Adelsheim. Eine Woche später versuchte dort ein 19-Jähriger, sich das Leben zu nehmen.